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Alpennation bricht zusammen wegen ein paar Zentimeter Schnee

Ein Chaos auf den Strassen wegen fehlender Schneeräumung. Die SBB klagen über rutschige Schienen. Hat die Schweiz verlernt, was Winter ist?

Die Meteorologen hatten den Schneefall schon vor Tagen vorausgesagt. Trotzdem schienen alle überrascht.

Auf den Strassen stauten sich die Autos, weil weit und breit keine Schneeräumungsfahrzeuge unterwegs waren. Die Fahrer, wo blieben sie? Waren sie im Home-Office? Die Autolenker kommen schlecht voran, wenn der Schnee auf den Hauptstrassen und Autobahnen liegen bleibt.

Und dann der ÖV. In Basel kapitulierten die Busse und Drämmli ganz und zogen sich bereits um 21 Uhr in ihre Depots zurück. Bei den SBB fielen viele Züge aus – oder sie waren verspätet, wie man es nur von der Deutschen Bahn kennt.

Durchsage im Zug: «Die Schienen sind rutschig.» Echt jetzt? Der Winter wird andauern bis März. Müssen wir uns bis dann auf zugigen Perrons die Beine in den Bauch stehen in der Hoffnung, es komme irgendwann ein Zug aus irgendwo?

Im Zürcher Hauptbahnhof bildeten sich Menschentrauben vor den Anzeigetafeln. Die Reisenden wollten wissen, wann welche S-Bahn auf welchem Gleis fährt. Allein, auch die Technik schien beeindruckt vom Wintereinbruch. Es wurden Züge angekündigt, die bereits abgefahren waren – oder nie erschienen.

Man kennt es aus England: Ein bisschen Schnee fällt vom Himmel, und das ganze Land kommt zum Stillstand. «The wrong kind of snow», scherzen die Engländer. Der Satz geht zurück auf die Ausrede eines Bahnmanagers, nachdem der Zugverkehr kollabiert war.

Wir sind nicht in England, wir sind eine Alpennation, Herrgott noch mal! So viel Stillstand wegen so wenig Schnee, das kann nicht sein. Hat die Schweiz wegen der Klimaerwärmung verlernt, was Winter ist?