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Bis zu 28 Zentimeter Neuschnee, 60 Unfälle auf glatten Strassen

Beachtliche Schneemengen hüllten den Aargau in ein vorweihnachtliches Kleid. Doch das schöne Weiss sorgte auf den Strassen und im Bahnverkehr für einiges Chaos. Eine Bilanz.

Nach eigenen Messungen von Redaktionsmitglieder dieser Zeitung gab es im Aargau bis zu 25 Zentimeter Neuschnee. Doch die Angaben des Kantons und von Meteoschweiz liefern genauere Werte: In Buchs wurden 22 Zentimeter Neuschnee gemessen, in Mülligen waren es 19, in Möriken-Wildegg 20 Zentimeter. Im Norden des Kantons bei Rheinfelden an der Grenze zu Deutschland waren es lediglich 12 Zentimeter, dafür gab es in Frick beachtliche 28 und in Laufenburg 23 Zentimeter.

Polizei erhielt Meldungen zu Unfällen im Minutentakt

Die grosse Schneemenge, die in kurzer Zeit fiel, sorgte im Feierabendverkehr für Probleme. «Am Donnerstagabend und in der Nacht waren die Strassenverhältnisse schwierig, es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen», schrieb die Kantonspolizei Aargau in einer Mitteilung. Um 16 Uhr am Donnerstag ging die erste Meldung bei der Zentrale ein, dann gab es zeitweise Unfallmeldungen im Minutentakt. Der Verkehr kam auf den Hauptachsen und der Autobahn fast zum Erliegen.

Insgesamt wurden der Polizei rund 60 Unfälle gemeldet, schwere Kollisionen gab es fast keine. Meist blieb es bei Blechschäden, nur einzelne Beteiligte erlitten leichte Verletzungen. Ins Auge sticht ein 27-jähriger alkoholisierter Lenker, der in Rothrist mit Sommerpneus in eine Strassenlampe prallte. Die Polizei zeigte den Mann an und nahm ihm dem Führerschein ab.

Lastwagen blockierte Staffelegg und A1-Zubringer

Bergstrecken waren besonders stark betroffen. An der Staffelegg, am Benken, am Kaistenberg, an der Ampferhöhe und am Böhler musste der Verkehr zeitweise umgeleitet werden. Die Staffeleggstrasse und der Autobahnzubringer N1R bei Aarau waren zeitweise gesperrt. Grund war in beiden Fällen ein gestrandeter Lastwagen.

Beim Autozubringer kam es zu längeren Wartezeiten und der Verkehr musste abgeleitet werden, teilt die Kantonspolizei Aargau mit. Bei der Staffeleggstrasse habe man zusammen mit der lokalen Feuerwehr den Lastwagen bergen können und die Strasse anschliessend präventiv gesperrt, bis der Schnee geräumt gewesen sei.

Regionalbahnen, SBB und Busse mit Problemen

Auch im öffentlichen Verkehr waren die Folgen des Wintereinbruchs spürbar. Busse blieben an steilen Stellen hängen, in der Region Zofingen wurden zwei Linien eingestellt. In der Nacht auf Freitag fuhren die Regional-bahnen von Aargau Verkehr zeitweise nicht, der Betrieb von Wynental- und Suhrentalbahn, Bremgarten-Dietikon-Bahn und Limmattalbahn war massiv eingeschränkt.

Gestrandet an der Haltestelle Reppischhof: Passagiere auf der Linie S17 mussten auf Ersatzbusse umsteigen.
Bild: AZ-Leserreporter

Am frühen Morgen für den Pendlerverkehr fuhren die drei Bahnen aber wieder. Auch die SBB, die mit Verspätungen und Zugausfällen zu kämpfen hatte, konnte am Freitagmorgen ihren Betrieb im Aargau normal aufnehmen. Doch am Nachmittag, als es wieder zu schneien begann, folgte eine weitere Störung: Auf der Strecke Basel SBB – Zürich Flughafen, die lang durch den Aargau führt, fiel der Interregio 36 aus. Grund war gemäss SBB der witterungsbedingte Schienenzustand.

Am Freitagabend kam es auch zu einem Unterbruch des Bahnverkehrs auf der Linie S17 zwischen Dietikon und Berikon-Widen. Grund dafür war ein Hindernis auf den Gleisen. Laut einer Leserin, die den Zug an der Haltestelle Reppischhof verlassen und auf einen Ersatzbus warten muss, stand ein Auto auf den Gleisen.(ohe/luk/fh)

25 Zentimeter Neuschnee mass Onlineredaktor Anes Filan am Freitagmorgen in Zufikon – noch drei Zentimeter mehr waren es laut Meteo Schweiz in Frick.
Bild: Anes Filan