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Neuer Rekord: Die 300 Reichsten sind nochmals reicher geworden – das ist die Nummer 1

Das jährliche Ranking ist da: Das sind die reichsten Personen und Familien der Schweiz. Es gibt auch heuer wieder Auf- und Absteiger –und natürlich einige interessante Neueinsteiger.
André Hoffmann (l.) und Jörg Duschmalé vertreten die Roche-Erbenfamilien im Verwaltungsrat des Basler Pharmakonzerns und gegen aussen. Sie landen mit über 28 Milliarden Franken auf Platz 2 des «Bilanz»-Rankings.
Bild: Severin Bigler
Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne belegt mit mehr als 27 Milliarden Franken Platz 3 im «Bilanz»-Ranking. Mit einem Plus von 3 Milliarden Franken ist er einer der grössten Aufsteiger des Jahres.
Bild: Ingo Wagner / EPA DPA
Die Familie Safra, zu deren Wirkungskreis auch die Bank J. Safra Sarasin gehört, belegt den vierten Rang und besitzt mehr als 22 Milliarden Franken.
Bild: Georgios Kefalas / Keystone
Gianluigi Aponte, Kapitän der Schifffahrtsgesellschaft MSC und Wahl-Genfer, landet mit einem Vermögen von über 20 Milliarden Franken auf Platz 5.
Bild: Thomas Samson / AFP
Brasilien-Schweizer Jorge Lemann hat gemäss «Bilanz»-Schätzung zwischen 17 und 18 Milliarden Franken und ist damit sechster.
Bild: Dania Maxwell / Bloomberg
Der sanktionierte Wahl-Bündner Andrey Melnichenko soll ein Vermögen von über 17 Milliarden Franken halten. Das reicht für Rang 7.
Bild: Thomas Hartwell / AP
Serono-Erbe und Segler-Freund Ernesto Bertarelli landet mit seiner Familie und mehr als 16 Milliarden Franken auf Rang 8.
Bild: Jean-Christophe Bott / EPA
Die Familie Blocher konnte ihr Vermögen auf über 15 Milliarden Franken steigern – das auch dank der Aktienkursentwicklung der von Magdalena Martullo-Blocher geführten Ems Chemie. Mit ihren Eltern und Geschwistern landet sie im «Bilanz»-Ranking auf Platz 9.
Bild: Peter Klaunzer / Keystone
Mit mehr als 14 Milliarden Franken erstmals unter die Top 10 geschafft hat es Patrick Firmenich. Er und seine Familie haben die gleichnamige Firma in den DSM-Konzern eingebracht – und profitieren nun von dessen positiver Börsenentwicklung.
Bild: Martial Trezzini / Keystone
Die Ikea-Gebrüder Jonas Kamprad, Mathias Kamprad und Peter Kamprad (v.l.). haben gemäss «Bilanz»-Berechnungen rund 3 Milliarden Franken an Vermögen verloren und gehören damit zu den grössten Absteigern. Sie haben aber noch immer mehr als 10 Milliarden Franken.
Bild: Ikea
Nick Hayek, Konzernchef der Swatch-Gruppe, und seine Familien haben rund 1 Milliarde Franken an Vermögen verloren. Ihr Vermögen liegt nun zwischen 2,5 und 3 Milliarden Franken.
Bild: Peter Schneider / Keystone
Das Vermögen von Bahnbauer und Stadler-Lenker Peter Spuhler ist um eine halbe Milliarde geschrumpft. Jetzt hat er noch zwischen 3,5 und 4 Milliarden Franken.
Bild: Michael Buholzer / Keystone
Milan Prenosil, Mitinhaber der Confiserie Sprüngli, und sein Bruder Thomas  haben es neu auf die «Bilanz»-Liste geschafft. Ihr Vermögen wird auf über 250 Millionen Franken geschätzt.
Bild: zvg
Ebenfalls neu auf der Liste ist Flemming Ørnskov, der Chef des in Zug domizilierten Hautspezialisten Galderma, der heuer den Sprung an die Börse geschafft hat. Flemming soll ein Vermögen von über 100 Millionen Franken haben.
Bild: Jason Alden / Bloomberg
Ebenfalls ein Neuzuzüger unter den Reichsten ist Ruedi Noser. Der ehemalige Zürcher FDP-Ständerat und IT-Unternehmer kommt auf ein Vermögen von über 100 Millionen Franken.
Bild: Anthony Anex / Keystone

Alle Jahre wieder schaut das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» ins Portemonnaie der 300 reichsten Familien und Personen, welche einen Schweizer Pass besitzen oder die Schweiz ihr Zuhause nennen. Addiert besitzen diese ein Gesamtvermögen von stolzen 833,5 Milliarden Franken. Das sind nochmals 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr – und mehr als je zuvor. Noch nie seit der Einführung des Rankings im 1989 waren die Vermögen der 300 Reichsten der Schweiz grösser.

Zuoberst auf dem Podest steht wie im Vorjahr der in Genf wohnhafte Chanel-Miterbe Gérard Wertheimer, dessen Grossvater Pierre Wertheimer Mitgründer des Modehauses Chanel war. Er kommt heuer auf geschätzte 37 bis 38 Milliarden Franken. Damit ist sein Vermögen im Vergleich zum Vorjahr um rund 4 Milliarden Franken gesunken.

Auf Platz 2 liegen die Roche-Erbenfamilien Oeri, Hoffmann und Duschmalé mit 28 bis 29 Milliarden. Ihr Vermögen hat sich laut «Bilanz»-Angaben um rund 2 Milliarden verbessert, das vor allem dank des gestiegenen Kurses der Roche-Aktie. Auf Rang 3 folgt mit 27 bis 28 Milliarden Logistikkönig und Lufthansa-Grossaktionär Klaus Michael-Kühne, der im Kanton Schwyz wohnt.

Auf den Rängen 4, 5 und 6 sind die Familien Safra (22 bis 23 Milliarden Franken), jene der Schifffahrtskapitäne Aponte (20 bis 21 Milliarden Franken) und des Bier- und Fastfoodkönigs Jorge Lemann (17 bis 18 Milliarden Franken).

Neuling in den Top 10

Auf dem 7. Platz ist mit ebenfalls 17 bis 18 Milliarden Franken der Chemie- und Düngerspezialist Andrey Melnichenko, der offiziell in Graubünden wohnt, dort aber nicht mehr hingeht, seit er im März, nach Russlands Angriff auf die Ukraine, auf etlichen Sanktionslisten gelandet ist, darunter auch auf jener der Schweiz.

Rang 8 gehört der Familie Bertarelli (16 bis 17 Milliarden Franken), die ihr Vermögen dem 2006 getätigten Verkauf von Serono verdankt. Im jetzt ablaufenden Jahr war Ernesto Bertarelli vor allem mit dem Thema Segeln beschäftigt. Als Besitzer wollte er mit seinem Alinghi-Team zum dritten Mal den America’s Cup für die Schweiz gewinnen. Bekanntlich hat er das nicht geschafft.

Zulegen konnte heuer die Familie Blocher. Sie landet mit 15 bis 16 Milliarden Franken auf dem 9. Rang. Der Aktienkurs der von Magdalena Martullo-Blocher geführten Ems-Chemie konnte zulegen, gut läuft das Geschäft ihres Bruders Markus Blocher. Die Produktionskapazitäten seiner Dottikon ES werden erweitert.

Auf Platz 10 folgt die Familie Firmenich, die vor rund drei Jahren ihr gleichnamiges Aromen- und Duftstoffunternehmen mit der holländischen Chemiefirma DSM fusioniert hat und nun noch mit 34,5 Prozent am Fusionskonzern beteiligt ist. Die in Genf ansässige Familie Firmenich ist auch die grösste Aufsteigerin im «Bilanz»-Ranking. Erstmals schafft sie es unter die reichsten zehn. Zu den Aufsteigern gehört auch die Familie von Ypsomed-Besitzer und Neo-Nationalrat Simon Michel. Sie konnte ihr Vermögen auf 5 bis 6 Milliarden Franken steigern.

Zwölf Neuzuzüge

Zu den Absteigern gehören – nebst dem topplatzierten Gérard Wertheimer – unter anderem die Familie Jacobs (4,5 bis 5 Milliarden Franken), die Ikea-Gebrüder Kamprad (10 bis 11 Milliarden Franken) oder die Familie Hayek (2,5 bis 3 Milliarden Franken), welche die Swatch-Uhrengruppe kontrolliert. Rückschläge hinnehmen musste auch Zugbauer Peter Spuhler (3,5 bis 4 Milliarden Franken).

Die «Bilanz» hat heuer zwölf neue Reichste in ihrem Ranking aufgenommen, die ein Mindestvermögen von 100 Millionen Franken besitzen. Zu den Neuzugängen gehören nebst Krypto-Händlern etwa die Brüder Milan und Tomas Prenosil, die Inhaber der Confiserie Sprüngli, Galderma-Chef Flemming Ørnskov oder Ruedi Noser. Der IT-Unternehmer und langjährige Zürcher National- und Ständerat hat ein Vermögen von 100 bis 150 Millionen Franken und ist neu in Schwyz beheimatet.

Zusammenfassend halten die «Bilanz»-Macher fest: «Die Schweiz bleibt ein Land der Superreichen.» Denn 152 der 300 Reichsten – also gut die Hälfte – seien Milliardäre. Allein die zehn Reichsten in der Schweiz besitzen zusammen 218 Milliarden Franken und damit mehr als einen Viertel des Gesamtvermögens.