«Ich bin Freiwilliger aus Überzeugung»
Menschlichkeit, Freiwilligkeit, Unparteilichkeit: Das sind für Ernst Kaufmann aus Rheinfelden nicht nur drei der sieben Rotkreuz-Grundsätze. Vielmehr sind sie für ihn ein Kompass in vielen Lebensbereichen: «Halt geben, Mut zusprechen, begleiten. Das habe ich bei meinen beiden Kindern in der Erziehung gemacht. Das war wichtig bei meiner Arbeit mit Menschen und ist heute noch relevant in meiner Partnerschaft. Das zieht sich weiter bis zu meinem Engagement als freiwilliger Fahrer im Rotkreuz-Fahrdienst. Das sind Lebenswerte», sagt der 64-Jährige.
Seit vier Jahren fährt und begleitet er drei Tage pro Woche Menschen, die zur Ärztin, in die Therapie oder ins Spital müssen und auf Unterstützung angewiesen sind. «Viele Menschen haben kein oder ein sehr kleines Umfeld. Es ist schwierig für sie, von A nach B zu kommen», erzählt Ernst Kaufmann. Es sei schön, dass das Aargauer Rote Kreuz den Menschen in schwierigen Situationen Halt gebe und sie mit ihren Sorgen nicht allein seien. «Ich bin Freiwilliger aus Überzeugung und stolz, Teil der Rotkreuz-Bewegung im Aargau zu sein.»
Knapp 170 000 Stunden an Engagement der Rotkreuz-Freiwilligen
Wie viel Freiwillige für die Gesellschaft im Kanton Aargau leisten, zeigen folgende Zahlen: Im Jahr 2023 haben sich die Freiwilligen des Aargauer Roten Kreuzes knapp 170 000 Stunden für ihre Mitmenschen engagiert. «Es ist so wichtig, dass das Rote Kreuz die Menschen in ihrer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit stärkt. Unter dem Strich bringt das auch dem Kanton Aargau etwas», sagt Ernst Kaufmann, der die vergangenen 30 Jahre seines Berufslebens in einem grossen Konzern gearbeitet hat.
Auch für den langfristigen Erhalt der Angebote sind Freiwillige unverzichtbar. «Ich bin froh, wenn es die Hilfsangebote des Aargauer Roten Kreuzes noch gibt, wenn ich älter werde», sagt der Freiwillige, der in seinem Engagement viele schöne Begegnungen hat: «Sobald ich mich für meine Mitmenschen einsetze, erhalte ich etwas zurück.»
«Es war ein Glücksmoment – für die junge Frau, die Mutter und auch mich.»
Berührt hat ihn vor Kurzem eine auf den ersten Blick simple Geste eines Fahrgasts. Seit Monaten fährt er eine junge blinde Frau mit Autismus in eine Tagesbetreuung. Sie erkenne seine Stimme und lausche aufmerksam im Auto, wenn er ihr erzähle, wohin sie fahren und wie lange sie noch für den Weg haben. Als er sie eines Abends nach Hause fuhr, suchte sie nach dem Aussteigen seine Hand und strich sanft über seinen Arm. «Mein Herz ist aufgegangen. Auch ihre Mutter hatte Tränen in den Augen. Es war ein Glücksmoment – für die junge Frau, die Mutter und auch mich. In solchen Momenten bin ich nicht nur Rotkreuz-Fahrer, sondern auch Botschafter für alles, wofür das Rote Kreuz steht», sagt Ernst Kaufmann.
Für die Mitmenschen im Aargau:nFreiwillige in diversen Einsatzgebieten sind herzlich willkommen!www.srk-aargau.ch/freiwillig, 062 835 70 40 oder info@srk-aargau.ch