Die Kantonspolizei St.Gallen rückte am frühen Montagmorgen zu einem Grosseinsatz am Rorschacher Seeufer aus: Die bekannte Rorschacher Badhütte stand in Vollbrand. Der Alarm sei um ca. 3.30 Uhr eingegangen, wie Mediensprecher Florian Schneider in einer Mitteilung schreibt.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand das historische Bauwerk, das 1924 aufgerichtet wurde, bereits in Vollbrand. Über mögliche Opfer ist nichts bekannt, die Kantonspolizei geht davon aus, dass sich keine Menschen im Gebäude befanden. Auch die Brandursache ist noch unklar. Die Polizei sucht deshalb Zeugen.

Auch um 6 Uhr morgens wird noch gelöscht. Brennende Balken fallen ins Wasser. Ins Innere der Badhütte können die Feuerwehrleute noch nicht. «Es ist zu gefährlich», sagt Polizeisprecher Florian Schneider. Schiffe der Seerettung kurven um das schwarze Skelett der Badhütte.

Die Rorschacher Badhütte ist ein Wahrzeichen der Stadt am Bodensee und besonders im Frühling und Sommer ein sehr beliebtes Seebad und Restaurant. Laut der Polizei war nichts mehr zu retten vom historischen Bauwerk – die Badhütte erlitt einen Totalschaden.

Dabei hätte das Wahrzeichen gerade ein Facelifting erhalten sollen. Anfang November war mit dem Ersetzen des Daches begonnen worden. Nebst einem neuen Dach waren kleinere Sanierungen geplant. Vor 100 Jahren wurde die Badeanstalt gebaut. Heute ist sie das einzige Stelzenbad am Schweizer Bodenseeufer – und im Sommer das zweite Zuhause für viele Rorschacherinnen und Rorschacher.

«Das ist eine Katastrophe für Rorschach und seine Einwohnerinnen und Einwohner», sagt Stadtpräsident Robert Raths. Der Brand des 100-jährigen Gebäudes mache ihn tieftraurig. Raths wurde gleichzeitig wie die Feuerwehr alarmiert. Er sagt, er habe sich sofort auf den Weg zum Brandplatz gemacht und mitansehen müssen, wie das Holzgebäude lichterloh brannte und in sich zusammenfiel. Nach Meinung von Raths sollte die Badhütte unbedingt wieder aufgebaut werden. Sie habe für Rorschach die gleiche Bedeutung wie die Kapellbrücke in Luzern. (pin/con/watson)