«Die Verwirrung ist riesig»: Die Sugus-Bewohner haben erneut eine Kündigung erhalten
Neue Wendung bei den Leerkündigungen der Sugus-Häuser in Zürich. Die Bewohnenden haben heute Montag erneut eine Kündigung erhalten,wie die Bewohnerin Karin Athanasiou gegenüber watson sagt. Sie vertritt die gekündigten Parteien gegenüber der Öffentlichkeit. Der neue Termin für die Kündigung fällt auf den 30. September 2025.
Zunächst hatte es geheissen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner schon per Ende März 2025 auf die Strasse gestellt werden. In der erneuten Kündigung, die dem Newsportal watson vorliegt, schreibt die Eigentümerin Regina Bachmann, man sei von Goran Zeindler und seiner Firma Allgood Property absichtlich getäuscht worden. Es hätten schon lange zivilrechtliche Streitigkeiten um Herrn Zeindler bestanden, diese habe er aber verschwiegen. «Die Kündigungen müssen daher erneuert werden.»
Aufgrund der neuen Situation brauche die Eigentümerschaft mehr Vorlaufzeit, so Bachmann weiter. «Die Kündigungen werden daher auf den 30. September 2025 ausgesprochen.»
So geht es den Bewohnenden
Die Stimmung nach der erneuten Kündigung sei «gedrückt und traurig», sagt Athanasiou stellvertretend für alle gekündigten Personen. Sie betont: «Die Verwirrung ist nun riesig, und wieder werden wir uns zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich Familienfeste im Vordergrund stehen sollten, mit einer kaltblütigen Kündigung auseinandersetzen müssen.»n
Im Haus sei bloss ein Zettel mit einer Mailadresse aufgehängt worden, sagt Athanasiou, da man ja keine Verwaltung mehr habe. Zuvor war Unternehmer Goran Zeindler mit seiner Firma Allgood Property für die Verwaltung der Sugus-Häuser zuständig. Nachdem dieser verhaftet wurde, übernahm Regina Bachmann mit ihrer Firma Intuiva AG die Verwaltung.
Zu Bachmanns Kündigung sagt Athanasiou: «Die Herzlosigkeit, mit der sie ihre Nachrichten übermittelt, ist erschütternd.» Man fühle sich den Machenschaften dieser Menschen komplett ausgeliefert. Aufgeben will sie aber nicht: «Wir werden trotzdem weiterhin versuchen, das persönliche Gespräch mit Regina Bachmann zu suchen, und wollen im Januar mit den gesammelten Unterschriften der Petition bei ihr vorbeigehen.»
Mieterverband: «Eine Frechheit»
Deutliche Worte zum erneuten Kündigungsschreiben findet Walter Angst vom Mieterverband: «Das ist eine Frechheit», sagt er gegenüber watson. Wieder würden die Bewohnenden vor einem Feiertag angeschrieben. «Die Eigentümerin handelt sinnlos und hektisch.»
Angst rät den Bewohnenden, ruhig zu bleiben. Sie sollten sich nicht nach einer neuen, teuren Wohnung umschauen. Der Mieterverband werde das neue Schreiben mit seinen Anwälten anschauen und im Detail analysieren. Man werde versuchen, auf rechtlichem Weg zu erreichen, dass die Leute in ihren Wohnungen bleiben können.