Schweizer Spiele, grosse Stars und eine skurrile Reise-Geschichte: Das müssen Sie zur Handball-WM wissen
Im Jahr 2021 hat die Schweiz letztmals an einer Handball-WM teilgenommen – unter speziellen Umständen (mehr dazu weiter unten im Artikel). Nach den knapp verlorenen Playoffs gegen Slowenien hat der Weltverband der Schweiz eine Wildcard zugesprochen.
Ab Mittwoch steht das Team von Andy Schmid im Einsatz. Und das sind die wichtigsten Punkte zu dieser Weltmeisterschaft. Für den Trainer, der seit Frühling 2024 im Amt ist, ist es das erste grosse Turnier.
Wo findet die Handball-Weltmeisterschaft statt?
32 Mannschaften spielen in Dänemark, Norwegen und Kroatien um den Titel.
Wo und gegen wen spielt die Schweiz?
Die Schweiz trifft in der Gruppe A im dänischen Herning auf Tschechien, Deutschland und Polen.
Wie ist der Modus?
Nach den drei Gruppenspielen kommen die besten drei Teams jeder Gruppe in die Hauptrunde. Die jeweils Letztplatzierten spielen am President’s Cup um die bedeutungslosen Plätze 25 bis 32.
In der Hauptrunde trägt jede Mannschaft in einer Sechsergruppe drei weitere Spiele aus. Die besten zwei Teams schaffen es danach in die Viertelfinals.
Was ist der Schweiz zuzutrauen?
Das erklärte Ziel ist das Erreichen der Hauptrunde. Das ist realistisch. Das Verpassen der Hauptrunde wäre eine Enttäuschung, das Erreichen der Viertelfinals käme einer Sensation gleich.
Wie sieht die Schweizer WM-Bilanz aus?
Mittelmässig. Zwar hat die Schweiz zweimal einen 4. Platz geholt (1954 und 1993). Nach 1995 musste sie aber bis 2021 auf eine neuerliche Teilnahme warten. Dann rutschte sie für die USA nach, die wegen zu vielen Coronafällen absagen musste. Und dieses Jahr ist man auch nur dank einer Wildcard mit von der Partie. Vor vier Jahren gab es aber immerhin den 16. Platz.
Wie sieht das Aufgebot der Schweiz aus?
Valentin Wolfisberg vom HC Kriens-Luzern hat den letzten Cut nicht geschafft. Andy Schmid hat mit seinem Trainerteam zusammen folgende 18 Spieler nominiert. Pro Partie kann er 16 Akteure aufs Matchblatt schreiben.
Torhüter:Nikola Portner (SC Magdeburg), Jannis Scheidiger (HSC Suhr Aarau), Mathieu Seravalli (BSV Bern).
Flügel links:Noam Leopold (HBC Nantes), Samuel Zehnder (TBV Lemgo).
Rückraum links:Luka Maros (Kadetten Schaffhausen), Lenny Rubin (TVB Stuttgart).
Rückraum Mitte:Felix Aellen (BSV Bern), Mehdi Ben Romdhane (Kadetten Schaffhausen), Luca Sigrist (HC Kriens-Luzern).
Rückraum rechts:Michael Kusio (BSV Bern), Dimitrij Küttel (HC Kriens-Luzern).
Flügel rechts:Gian Attenhofer (ThSV Eisenach), Gino Steenaerts (HC Kriens-Luzern).
Kreisläufer:Lukas Laube (TVB Stuttgart), Lucas Meister (Kadetten Schaffhausen), Samuel Röthlisberger (TVB Stuttgart), Joël Willecke (HSC Suhr Aarau).
Welches sind die Schlüsselspieler?
Torhüter und Captain Nikola Portner gilt als wichtigster Spieler in der Nationalmannschaft. Daneben kommen Abwehrchef Samuel Röthlisberger oder auch Rückraumspieler Lenny Rubin oder Penaltyschütze Samuel Zehnder wichtige Rollen zu.
Wer fehlt?
Manuel Zehnder. Der Regisseur hat sich im Rahmen eines Vorbereitungsturniers das Kreuzband, das Innenband und den Meniskus gerissen. Er fällt deshalb mehrere Monate aus.
Welche Mannschaften sind zu favorisieren?
Dänemark ist wohl der heisseste Anwärter auf den Titel. Die Mannschaft von Startrainer Nikolaj Jacobsen hat die letzten drei Weltmeisterschaften gewonnen. Ebenfalls zum Favoritenkreis zählen Europameister Frankreich und Deutschland. Auch Schweden und Norwegen liebäugeln immer mit einer Medaille.
Welches sind die Starspieler?
Welthandballer Mathias Gidsel (Dänemark), Dika Mem (Frankreich), Jim Gottfridsson (Schweden), Andreas Wolff (Deutschland), Domagoj Duvnjak (Kroatien).
Bild: EPA
Wie bleibe ich am Ball?
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Wo kann ich die Spiele verfolgen?
SRF zeigt alle Schweizer Spiele. Die Partien mit deutscher Beteiligung sind auf ARD oder ZDF zu sehen. ORF überträgt die Partien der österreichischen Nationalmannschaft. Und Eurosport zeigt 15 weitere Spiele, etwa Schweden – Spanien oder Norwegen – Portugal. Wer alle 108 WM-Partien verfolgen will, braucht ein Abo. Dieses gibt es beisportdeutschland.tv, die Plattform hat sich die Rechte gesichert. Ein Abonnement kostet rund 15 Franken.
Welche skurrile WM-Geschichten rund um die Schweiz gibt es?
Die Geschichte ist auch vier Jahre später noch surreal. Die Schweiz erfährt am Dienstagabend, dem 12. Januar, gegen 22 Uhr, dass sie doch noch an die WM fahren kann. Die US-Amerikaner und die Tschechen müssen wegen zu vieler Coronafälle im Team Forfait erklären.
44 Stunden später, nach einem Schneechaos, fehlendem Gepäck und keinerlei Zeit für eine seriöse Vorbereitung stehen die Schweizer in Gizeh in der Halle und messen sich mit Österreich. Es kommt, wie es kommen muss: Die Nati gewinnt, qualifiziert sich anschliessend für die Hauptrunde und beendet das Turnier auf dem respektablen 16. Rang.
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