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Enttäuschter Felix Aellen nach dem WM-Startspiel: «Habe mir viel Druck gemacht, der ist jetzt weg»

Dem Berner Felix Aellen wird im Offensivspiel der Schweizer Handball-Nati viel Verantwortung zuteil. Gegen Tschechien hat er nicht nach Wunsch performt. Im Interview spricht er über seine Gefühle, Druck und die Ambitionen für das Spiel gegen Deutschland.

Nach derVerletzung von Manuel Zehnder, dem Schweizer Spielmacher, ist er plötzlich in den Fokus gerückt: Felix Aellen. Der 21-jährige Berner ist ehrgeizig, macht sich viel Druck. Vielleicht hat ihn das im Startspiel gegen Tschechien offensiv gehemmt. Vor dem grossen Spiel gegen Deutschland gibt er uns Auskunft über seine Gefühlslage.

Ihr erstes WM-Spiel ist durch. Welche Gedanken gehen Ihnen am Tag danach durch den Kopf?

Felix Aellen: Der erste Gedanke war, dass es enttäuschend war, auch wenn wir an den Spielverlauf zurückdenken. Wir haben uns alle etwas anderes erhofft. Jetzt ist viel Druck weg, den ich mir selbst gemacht habe. Es ist auch eine Erlösung, dass das erste Spiel vorbei ist.

Sie haben unsim Vorfeld der WM verraten, dass Sie in der vergangenen Saison beim BSV Bern viel Druck verspürt haben. War der Druck nun an dieser WM ähnlich?

Es ist sicher anders hier. Wir haben weniger Zeit, uns einzuspielen. Im Verein siehst du deine Teamkollegen jeden Tag. Deswegen ist es dann auch bei den Spielen anders. Aber der Druck, den ich mir selbst mache, ist wohl ähnlich.

Sie sagten, Sie seien enttäuscht. Projizieren Sie das auf sich selbst oder auf die gesamte Mannschaft?

Es gibt hier immer beide Aspekte. Als Mannschaft können wir darauf zurückblicken, dass die Defensive super war. Dort müssen wir so weitermachen wie bis anhin. Die Absprachen haben gut funktioniert und dadurch haben wir auch unserem Torhüter Nikola Portner zu Paraden verhelfen können. Das müssen wir mitnehmen. Im Angriff haben wir analysiert, was wir besser machen wollen. Ich bin sicher, dass wir einen Schritt nach vorne machen werden. Und klar, es gibt auch persönliche Sachen, an denen man schrauben will. Ich habe für mich selbst Videosequenzen angeschaut und Absprachen mit den Nebenmännern getroffen.

Sie sind ein sehr ehrgeiziger Spieler. Mit welchem Mindset gehen Sie nun ins Spiel gegen Deutschland? Schliesslich fordert ja niemand einen Schweizer Sieg.

Wir müssen auf uns selbst schauen. Wir müssen einen Schritt nach vorne machen und jene Punkte verbessern, die gegen Tschechien nicht so gut gewesen sind. Wie das Resultat aussieht, ist im Endeffekt zweitrangig. Die Deutschen sind besser und wir hatten zwei harte Spiele gegen sie. Das heisst aber nicht, dass wir eingeschüchtert sein müssen – auf keinen Fall.

Die Spiele der Handball-Nati an der WM

17. Januar, 20.30 Uhr: Schweiz – Deutschland. 19. Januar, 15.30 Uhr: Schweiz – Polen.  – SRF überträgt alle Schweizer Spiele live. – Die besten drei Teams qualifizieren sich für die Hauptrunde, an der die Schweiz auf Gastgeber und Titelverteidiger Dänemark treffen würde sowie auf zwei Teams aus dem Trio Italien/Algerien/Tunesien. Die zwei besten Teams in der Hauptrunde (4 Gruppen à 6 Mannschaften) ziehen in die Viertelfinals ein.

Gegen Tschechien haben Sie offensiv nicht die gewünschte Leistung abgerufen, in der Abwehr haben Sie aber einen wichtigen Part eingenommen und diesen gut erledigt. Hilft dieses Gefühl wiederum für eine bessere Angriffsleistung gegen Deutschland?

Wenn wir hinten solch ein Bollwerk aufbauen und nur 17 Tore in sechzig Minuten bekommen, gibt das natürlich Selbstvertrauen, damit du nicht in jedem Angriff ein Tor machen musst. Es gibt Sicherheit und Ruhe. Gegen Tschechien waren es Kleinigkeiten, die kumuliert eine etwas weniger gute Leistung ergeben haben. Wir haben uns aber an unseren Plan gehalten, es fehlen nur ein, zwei Prozent. An diesen Dingen schrauben wir. Es wird gut kommen.

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