«Grosser Tag für den Schweizer Handball» – «War wie Thomas Müller im Fussball»: Euphorisierte Schweizer nach Hauptrunden-Einzug
Die Schweizer Handballer kommen aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Natürlich nicht. Sie haben sich soeben für die WM-Hauptrunde qualifiziert, und das als nachgerückte Nation. Der Weltverband hatte der Schweiz eine Wildcard zugesprochen. Nach dem 30:28-Sieg gegen Polen gehört unsere Nati zu den besten 24 Teams der Welt. Das sind die Reaktionen nach dem Spiel:
Noam Leopold: «Dürfen stolz auf uns sein»
Welches Gefühl überwiegt nach solch einem Spiel? Ist es der Stolz oder die Freude? Noam Leopold, der gegen Polen fünf Tore erzielt hat, sagt: «Ich realisiere es noch gar nicht richtig. Aber es ist eine Riesenfreude.» Die Mannschaft habe nie aufgegeben. «Wir haben gewusst, dass das unser Spiel wird und als Team haben wir noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht», fügt der 22-jährige Flügel von Nantes an. «Wir dürfen stolz sein, was wir als Schweizer Nationalmannschaft heute geleistet haben.»
Die Nati führte in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich mit 21:15, musste dann aber den 22:22-Ausgleich hinnehmen. Kam da die Angst hoch, dieses Spiel noch zu verlieren? Leopold antwortet: «Ich habe keine Angst mehr auf dem Feld, damit habe ich aufgehört. Das bringt nichts.»
Lukas Laube: «Wir sind weiter hungrig»
Auch Lukas Laube sagt, dass es ein Potpourri an Emotionen sei, das er durchlebe. Freude, Stolz und Vorfreude auf die kommenden Aufgaben werden genannt. «Wir sind hungrig auf die Hauptrunde.»
Er selbst hat kurz vor Schluss einen Abpraller des polnischen Torhüters spektakulär zu fassen bekommen und diesen zum neuerlichen Drei-Tore-Vorsprung ins Netz gezimmert. Was hat er sich dabei gedacht? «Ich wusste, dass es ein wichtiges Tor war. Ich bin einfach am richtigen Ort gestanden. Wie Thomas Müller früher im Fussball.»
Nach zwei starken Leistungen gegen Tschechien und Deutschland stand man noch ohne Sieg da. Jetzt, an diesem denkwürdigen Sonntag, habe man sich «endlich belohnt», ergänzt der Kreisläufer vom TVB Stuttgart.
Lenny Rubin: «Haben es als Mannschaft geschafft»
Gibt es etwas Schöneres, als in die Hauptrunde einzuziehen, zum besten Spieler gewählt und von den Fans mit Lenny-Rubin-Sprechchören abgefeiert zu werden? Der 2,05-Meter-Mann meint: «Das Schönste ist, dass wir es als Mannschaft geschafft haben. Es war nicht einfach, weil die Polen in der 40. Minute wieder voll dran waren.»
Der Stuttgart-Söldner lobt die Spieler, die von der Bank gekommen sind und mit ihren frischen Beinen viel Verantwortung übernommen haben. Explizit erwähnt er dabei Mehdi Ben Romdhane. «Wir haben eine brutal junge Mannschaft. Dass wir aus dieser schwierigen Situation so gut herausfinden, macht mich richtig stolz.»
Der Einzug in die Hauptrunde sei für die Schweiz «etwas Grosses», vor allem, weil man nur dank der Wildcard an der WM dabei sei.
Andy Schmid: «Ein grosser Tag für den Schweizer Handball»
Auch der Trainer hat nur lobende Worte für seine junge Mannschaft übrig, die eine heikle Phase überstanden hat und sich aus der polnischen Umklammerung lösen konnte. «Es freut mich, dass wir uns heute belohnt haben. Heute ist ein grosser Tag für den Schweizer Handball.»