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Wechselt Luca Sigrist diesen Sommer ins Ausland? Das sagt der 19-Jährige

Spielmacher Luca Sigrist vom HC Kriens-Luzern kommt an der Handball-WM zwar nur selten zum Einsatz, kann aber dennoch überzeugen. Steht für ihn bald ein Transfer in die Bundesliga an? Wir haben mit ihm gesprochen.

Als Andy Schmid, die Überfigur im Schweizer Handball, im Sommer 2022 zum HC Kriens-Luzern wechselt, ist Luca Sigrist ein 17-jähriger Junior. Aber bereits da darf er mit der 1. Mannschaft mittrainieren. Ehrfürchtig steht er in der Halle. Fast schon «beängstigend» sei es gewesen, dass er plötzlich im gleichen Team war wie sein grosses Idol, erzählt er uns während der WM in Dänemark im Vorfeld des Spiels gegen den Gastgeber.

Dass Luca Sigrist heute in Dänemark sitzt, hat viel mit seiner steilen Entwicklung zu tun. Nachdem Schmid im Januar 2024 seine Karriere beendet hat und PositionskollegeJonas Schelker mit einem Kreuzbandriss ausfiel, muss der junge Sigrist die Verantwortung im Rückraum des HCKL übernehmen.

Dies tut er ohne Ehrfurcht vor bekannten Gegenspielern, mit viel Gradlinigkeit, schnellen Täuschungen und präzisen Würfen. Diese Saison setzt er noch einen drauf, brilliert auch in der European League. Gegen den dänischen Topklub GOG wirft er 14 Tore, in der Liga gegen Meister Schaffhausen sind es sogar 15.

Sigrist und ein taktischer Kniff verunsichern die Gegner

An der WM in Dänemark hat er eine kleinere Rolle, spielt hinter Felix Aellen und Mehdi Ben Romdhane die dritte Geige auf der Position des Spielgestalters. Dennoch bekommt auch er Einsatzzeit. Häufig wird er für einen speziellen Spielzug eingesetzt, bei dem der Gegner durch einen zusätzlichen Schweizer Feldspieler – eben Sigrist – überrascht wird. «Diese Variante bringt Unsicherheit beim Gegner rein», sagt der 19-Jährige, der mit seinen schnellen Bewegungen und seinem Zug zum Tor für diesen taktischen Kniff prädestiniert ist.

Luca Sigrist, hier an der WM gegen Tschechien, bringt auch bei der Nati viel Tempo ins Angriffsspiel.
Bild: Keystone

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Sigrists Teamkollege Gino Steenaerts im Sommerzu den Rhein-Neckar Löwen in die Bundesliga wechselt. Sigrist freut sich, dass sein Freund den Traum von einem Engagement in der besten Liga der Welt bei Andy Schmids Ex-Klub verwirklichen kann.

Vertrag läuft noch bis 2026, aber …

Und Sigrist selbst? Ist er auch auf dem Absprung? Er scheint keine Eile zu haben und sagt: «Ich hoffe, dass mich mein Weg dereinst auch in die Bundesliga führt. Wahrscheinlich noch nicht in diesem Sommer, aber vielleicht im nächsten.» Dann läuft sein Vertrag aus und er könnte ablösefrei wechseln.

Auf seiner Position, auf Rückraum Mitte, müsse man «der Chef» sein. «Als junger Spieler ist das aber schwierig und es dauert länger, bis man das nötige Selbstvertrauen hat, um auch den Stars zu sagen, was sie tun sollen», erklärt Sigrist.

Keine Chance also, schon in diesem Sommer zu wechseln? Wenn ein «Riesenangebot» käme und die Zusammenarbeit und das ganze Drumherum stimme, wäre er zumindest «nicht abgeneigt», sagt der 19-Jährige. Doch: «Wir haben bei Kriens-Luzern eine coole Mannschaft und bald eine neue Halle. Ich freue mich extrem darauf, dort spielen zu dürfen.» Er hoffe deshalb auf viel Spielzeit beim HCKL, der auf der europäischen Bühne immer noch im Geschäft ist und dass er sich dadurch das nötige Selbstvertrauen und Rüstzeug für einen Auslandtransfer im Sommer 2026 holt.

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