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Nach Ametis GLP-Austritt: Diese Parteien überlegen sich eine Aufnahme in ihre Fraktion

Am Mittwoch tagte in Zürich das Stadtparlament ohne Sanija Ameti. Sie blieb kurz nach ihrer Ankündigung, aus der GLP auszutreten, der Versammlung fern. Über sie diskutiert wird freilich dennoch.

Es bleibt weiterhin offen, wie es mit der politischen Karriere Ametis weitergeht. Als Parteilose im Gemeinderat zu bleiben, ist an sich kein Problem – schwieriger wird es hingegen ohne Fraktion. Denn ohne Anschluss an eine solche würde sie nach ihrem GLP-Austritt ziemlich isoliert bleiben.

Wie sich am Mittwoch zeigte, sind die Türen für Ameti diesbezüglich nicht grundsätzlich verschlossen. So vermeldeten gleich zwei Parteien, sich eine Aufnahme Ametis in ihre Fraktion nicht grundsätzlich auszuschliessen: die Mitte sowie die Grünen.

Vor allem die Mitte/EVP-Fraktion deutete ein gewisses Interesse an. «Frau Ameti steht politisch nicht weit von uns», so Fraktionschef Christian Traber gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Gleichzeitig fügt er an: «Wir müssen das nun aber genau anschauen.»

Auch bei der Grünen Partei schliesst man einen Anschluss Ametis nicht grundsätzlich aus. «Wenn uns Sanija Ameti anfragen sollte, werden wir das intern in der Fraktion diskutieren», sagt Co-Präsidentin Anna-Béatrice Schmaltz.

Absage von FDP und SP

Weniger gut sieht es derweil bei der FDP sowie der SP aus. Eine Aufnahme komme weder für die Partei noch für die Fraktion infrage, stellte der Zürcher FDP-Präsident Përparim Avdili klar. Und auch SP-Co-Präsident Oliver Heimgartner machte deutlich: «Das ist für uns kein Thema.»

Auslöser für Sanija Ametis Austritt aus der GLP war ein Bild auf Instagram,auf dem die Politikerin Schüsse auf ein Jesus-Bild abfeuerte, und die anschliessende Reaktion ihrer Partei auf den Vorfall gewesen. Sie könne bei der GLP «nicht mehr ihre liberalen und demokratischen Werte einbringen und die Schweizer Politik mitgestalten», so Ameti in einer Mitteilung.

Nach dem Vorfall mit dem Marienbild im September hatte GLP-Präsident Jürg Grossen Ametis Austritt gefordert. Die Stadtzürcher Partei hatte sich hinter die Politikerin gestellt. Im Dezember nahm sie erstmals wieder an einer Sitzung des Gemeinderats teil.(watson/dab)