Die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) als Eigentümerin von Schloss Brestenberg hat kürzlich den Gemeinderat von Seengen informiert, dass es Interessenten für die unterirdischen Hallen gibt. Das berichtet das Regionaljournal Aargau/Solothurn von Radio SRF. «Die Hallen bieten einmalige Bedingungen. Es ist dort immer gleich warm, die Luftfeuchtigkeit ist konstant, es ist ruhig und abgeschlossen von der Umgebung», sagte Ariel Leuenberger, Sprecher der SKKG, im Radio-Interview.

Seit über 40 Jahren liegt Schloss Brestenberg in einem «Dornröschenschlaf». Für die drei riesigen Hallen, die der 2018 verstorbene Bruno Stefanini in den 1990er-Jahren in den Untergrund neben dem Schloss bauen liess, gebe es verschiedene Interessenten. Eine Firma wolle gleich eine ganze Halle mieten. Um welche Firmen es sich handelt, gab die Stiftung nicht bekannt. Nur, dass es dabei um Materialforschung und Medizinaltechnik gehe.

Bevor neue Mieter einziehen können, gibt es allerdings noch ein Problem: Die Nutzung muss mit den Vorschriften der Spezialzone Brestenberg im Einklang stehen. Nach der geltenden Nutzungsordnung sind grundsätzlich nur Hotel, Restaurant, Kultur oder Aus- und Weiterbildung zulässig.

Die Frage sei, ob die Nutzung als Forschungsstandort damit vereinbar sei, sagte Jörg Bruder, Gemeindeammann von Seengen. Die Gemeinde kläre dies momentan ab. Das Verfahren zur Änderung der Spezialzone Brestenberg würde mehrere Jahre dauern und damit eine baldige Vermietung für Forschungszwecke verhindern.

Im Herbst 2022 hatten die SKKG und ihre Immobiliengesellschaft Terresta die Öffentlichkeit zu einem ersten Schlossforum eingeladen und die Vision «Produktive Natur» vorgestellt; das Schloss solle «eine lebendige Utopienschmiede» werden, hiess es.Die Vision war unter Einbezug der Bevölkerung erarbeitet worden.Vor einem Jahr wurden Partner für eine Zwischennutzung von Schloss Brestenberg gesucht.

Zu der auf der Projektwebsite www.zukunft-brestenberg.ch beschriebenen Vision gehört, dass der Schlossgarten mit Aussicht über den Hallwilersee zum öffentlichen Treffpunkt wird. (chr)