Mit Traumfahrt: Marco Odermatt krönt sich zum Super-G-Weltmeister
Nun ist es auch Gold im Super-G. Nach dem etwas enttäuschendem vierten Rang an der letzten WM in Courchevel und Méribel darf sich Marco Odermatt auch in seiner dritten Disziplin Weltmeister nennen. Der Nidwaldner zeigte beim WM-Super-G in Saalbach-Hinterglemm mit Startnummer acht einen Traumlauf. Er übernahm die zwischenzeitliche Führung mit 1.15 Sekunden Vorsprung.
Keine Chance für die Konkurrenz
Einmal mehr fuhr Odermatt in einer anderen Liga. Kein anderer Athlet konnte ihm noch gefährlich werden. Am nächsten kam ein Einheimischer an ihn heran. Raphael Haaser überquerte die Ziellinie mit einer exakten Sekunde Rückstand. Die ansprechende Fahrt reichte am heutigen Tag zur Silbermedaille. Dritter wurde etwas überraschend Adrian Smiseth Sejersted. Der Norweger stand bisher erst zweimal auf einem Weltcup-Podest (beide Male im Jahr 2020).
Keine Medaille gab es für Vincent Kriechmayr. Wegen mickrigen fünf Hundertstel schaffte der Österreicher den Sprung aufs Podest nicht. Und das, obwohl er momentan nicht in Topform ist. Denn: Nach einem Sturz in der Lauberhornabfahrt zog er sich eine starke Zerrung des Innenbandes im rechten Knie zu. Ebenfalls ging der Titelverteidiger leer aus. Für James «Jack» Crawford war es ein Tag zum Vergessen. Der Kanadier verliert 3.41 Sekunden auf Odermatt.
Die weiteren Schweizer enttäuschen
Die bisherigen Resultate der Swiss-Ski-Athleten im Weltcup würden eigentlich für eine zweite Medaille sprechen. Das ging heute aber nicht auf. Stefan Rogentin, der Sieger des letztjährigen Weltcup-Finals auf derselben Strecke, kam nicht auf Touren. Der Mann aus Lenzerheide fuhr zwar sauber, aber nicht schnell. Und das reichte eben nicht für Edelmetall. Am Ende klassierte sich Rogentin auf Rang neun. Auch WM-Debütant Franjo Von Allmen fiel zurück. Nach einem Fehler im zweiten Streckenabschnitt kam der Berner nicht mehr in Fahrt und wurde am Ende 12.
Unglücklich schied Alexis Monney mit Startnummer vier aus. Der Freiburger startete gut und führte. Doch dann passierte es gleich nach der dritten Zwischenzeit: Er blieb auf dem Innenski hängen, rutschte weg und lag kurz im Schnee. Der 25-Jährige konnte sich zwar gleich wieder aufrichten, war jedoch zu spät, um das nächste Tor noch zu erwischen.
Eine Pause gibt es für die Speed-Spezialisten nicht. Am Samstag folgt das dritte und letzte Abfahrtstraining, bevor die WM-Abfahrt am Sonntag stattfindet. Holt Odermatt die zweite Goldmedaille und doppelt nach 2023 nach? Oder kürt sich ein anderer (Schweizer) zum Weltmeister in der Königsdisziplin?