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Jagd auf Gold: Will Gut-Behrami auf den Abfahrtsthron, muss sie diese Fahrerinnen distanzieren
Es war ein kurzer Schreckmoment im dritten Abfahrtstraining am Freitagmittag. Sofia Goggia, die unerschrockene Italienerin, hob beim letzten Sprung ab, geriet in Rücklage und landete unsanft auf der Ulli-Maier-Piste. Auf dem Rücken schlitterte sie den Hang hinunter. Es sah ungemütlich aus, Goggia entwarnte aber umgehend.
Zufrieden war die Abfahrtsolympiasiegerin von 2018 nicht. «Schade, habe ich bei diesem Sprung so viel Risiko genommen. Das Gute ist, dass ich mich nicht verletzt habe.» Die ersten beiden Trainings beendete sie auf den Plätzen 5 und 11. Und im WM-Super-G hatte sie das Glück nicht auf ihrer Seite. Zu Bronze fehlten ihr nur sechs Hundertstel. Doch die vergangenen Tage dürften Goggia anstacheln. Geht sie am Samstag bloss ans Limit und nicht darüber hinaus, gehört sie zu den Topfavoritinnen. Bei den Wettanbietern hat Goggia die niedrigste Quote.
Puchner fühlt sich pudelwohl
Einen echten Heimvorteil hat die österreichische Abfahrerin Mirjam Puchner. Die 32-Jährige ist 60 Kilometer entfernt von Saalbach-Hinterglemm aufgewachsen. Dass sie jeden Meter von der WM-Piste kennt, bewies sie in den Abfahrtstrainings. Einmal war sie Schnellste, einmal Zweitschnellste, einmal Sechste.
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Bild: Giovanni Maria Pizzato/AP
Den Super-G fuhr Puchner nicht, sie dürfte am Samstag auch mental ausgeruht an den Start gehen. «Es ist eine richtig coole Piste. Man muss locker bleiben, darf nicht zu viel verkrampfen.» Die Frage wird sein, ob sie diese Lockerheit angesichts der hohen Erwartungen des Heimpublikums konservieren kann.
Eine Fahrerin lässt sich nicht abschütteln
Aus Schweizer Sicht sind Lara Gut-Behrami und Corinne Suter die grössten Hoffnungsträgerinnen. Gut-Behrami überzeugte vor allem im ersten Training, als ihr die Bestzeit gelang. Und Suter haben Grossanlässe in der Vergangenheit mehr beflügelt als gehemmt. Der Super-G lief den beiden aber nicht nach Wunsch. Sie landeten auf den Plätzen 8 und 14.
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Bild: Jean-Christophe Bott/Keystone
Rechtzeitig in Topform scheint Breezy Johnson zu sein. Der 29-jährigen US-Amerikanerin gelang im Training zweimal ein zweiter Platz. Ebenfalls auf sich aufmerksam machte die Deutsche Emma Aicher, die Tschechin Ester Ledecka und natürlich Federica Brignone, die bereits im Super-G Silber holte.
Und da wäre noch Lindsey Vonn, die eine durchzogene Woche hinter sich hat. Sie laborierte an einer Grippe, sie blieb im Super-G mit der Schulter an einem Tor hängen – und sie konnte in den Abfahrtstrainings nicht überzeugen. Abschreiben sollte man den US-Star aber nicht, meint ORF-Experte Hans Knauss: «Trotz des Ausfalls rechne ich mit ihr. Vielleicht nicht als Siegerin, aber sie werden Vonn nicht einfach abschütteln können.»