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Polizei hält 15-Jährigen für Einbrecher und lässt einen Diensthund auf ihn los

Der Jugendliche erlitt schwere Bissverletzungen, wie «20 Minuten» am Dienstag berichtet. Die Polizei rechtfertigt den Einsatz. 

Der Jugendlich war am Freitagabend in Reiden mit zwei Freunden auf dem Nachhauseweg vom Fussballtraining, als ein Hund aus der Dunkelheit auf sie zu rannte.

Die drei rannten davon. Die Aufforderung der Polizei, stehenzubleiben, habe er nicht gehört, sagte der 15-Jährige zu «20 Minuten».  Der Hund sprang ihn an und biss ihn ins rechte Bein. Nach der Attacke hätten die Beamten einen Krankenwagen gerufen.

Der Jugendliche erlitt schwere Bissverletzungen am rechten Unterschenkel und musste am Samstag operiert werden. Seine Familie kritisiert das Vorgehen der Polizei: «Bis heute hat uns niemand von der Polizei kontaktiert oder nachgefragt, wie es meinem Sohn geht», zitiert «20 Minuten», den Vater des Gebissenen.  

Die Kantonspolizei Luzern bestätigt einen Einsatz in Reiden. Es sei ein Einbruchdiebstahl gemeldet worden. «Bei der Fährtenarbeit mit dem Hund trafen diese auf drei Personen, welche Signalementsähnlichkeiten mit der beschriebenen Täterschaft aufwiesen.» Die drei Personen seien beim Erblicken der Polizei davongerannt. «Auf die Androhung, stehenzubleiben, stoppten zwei Personen. Eine dritte Person rannte weiter, worauf der Hund geschickt wurde, und die Person stellte.» Abklärungen ergaben, dass die drei Personen nicht mit dem Einbruchdiebstahl in Verbindung stehen dürften, heisst es weiter. Der Vorfall werde seitens der Polizei intern aufgearbeitet. (zto)