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Model Group erreicht Meilenstein – und macht weniger Umsatz trotz gestiegener Produktion

Der Weinfelder Hersteller von Kartonverpackungen hat die Produktion 2024 wieder steigern können. Ein Meilenstein für die Zukunft ist die Inbetriebnahme einer neuen Papierfabrik in Ostdeutschland.

Das neue Papierwerk im sächsischen Eilenburg wurde zwar mit etwas Verspätung in Betrieb genommen. Trotzdem war der Start der Produktion im September letzten Jahres ein Meilenstein für die Weinfelder Model Group. 600’000 Tonnen Papier für Wellkarton kann die neue Fabrik im Jahr herstellen. Model hatte den Standort 2021 übernommen und bald mit dem Umbau begonnen. Dabei handelte es sich um die grösste Investition der Firmengeschichte, wie das Verpackungsunternehmen mitteilt.

Das neue Werk soll Model helfen, der Marktdynamik zu trotzen. Nicht nur könne Model nun mehr produzieren, mit der Inbetriebnahme gingen auch Impulse auf das Sortiment einher. «Weshalb wir trotz möglicherweise weiterhin gedrückter Marktstimmung mit steigenden Absatzmengen rechnen», wie es in der Mitteilung heisst.

Steigende Energiepreise drücken auf Margen

Die gedrückte Marktstimmung hatte dem Hersteller von Verpackungen aus Well- und Vollkarton insbesondere 2023 gespürt, als Model rund sieben Prozent weniger Wellkartonverpackungen produzierte. Das Marktumfeld sei auch 2024 schwierig gewesen, teilt das Unternehmen mit. Die Branche habe wegen steigender Energie- und Rohstoffpreise unter Umsatzrückgängen und sinkenden Margen gelitten.

Trotzdem konnte Model diese Delle bereits wieder zu einem guten Teil ausbügeln und die Produktion von Wellkartonverpackungen um sieben Prozent steigern. An den 15 Produktionsstandorten in der Schweiz, Deutschland, Polen, Tschechien und Kroatien wurden 2024 492000 Tonnen Verpackungspapiere für Wellkartonherstellung produziert. Auch die Produktion von Kartonfaltschachteln legte um vier Prozent zu.

Letztes Jahr übernahmen die Geschwister David und Sarah Model die Führung des Unternehmens.
Andrea Tina Stalder / Thurgauer Zeitung

Umsatz ging zurück

Trotz der gestiegenen Absatzmenge ging der Umsatz der Gruppe auch 2024 zurück. Model setzte noch 862 Millionen Franken um, sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatzrückgang sei auf sinkende Preise und Wechselkurseffekte zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung. Trotzdem ist die durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2024 leicht auf 4349 Mitarbeitende gestiegen, in der Schweiz beschäftigt Model 770 Mitarbeitende.

Auch die Investitionen blieben 2024 mit 158 Millionen Franken auf hohem Niveau. Neben dem Werk in Eilenberg investierte Model unter anderem auch in Drucktechnologie am Weinfelder Hauptsitz.