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Wie erinnert man sich an seine Träume?
Kürzlich an einem Apéro: Eine Frau erzählt von ihrem lebhaften Traum. Dass sie im obersten Stock ihres Bürogebäudes einen Raum vorgefunden habe, in dem sich ein Englischer Garten mit weissen Hunden und einem Pool befand. Ihre Chefin im weissen Bademantel wandelte vorbei. Da merkte die Frau, dass der Raum plötzlich keine Türen mehr hatte.
An solchen Träumen haben nicht nur Traumdeuterinnen ihre Freude – sie sind auch schlicht gute Unterhaltung, wenn der Tag wieder angebrochen ist. Daher äussern jene Menschen, die sich kaum je an ihre Träume erinnern, nicht selten Bedauern. Irgendwie verpasst man ja etwas.
Psychologen von der IMT School for Advanced Studies in Lucca, Italien, haben nun untersucht, welche Faktoren es begünstigen, dass man sich an einen Traum erinnert.Die Studiemit 200 Teilnehmenden hat ergeben, was hilft: Erstens ist es von Vorteil, wenn man eine positive Einstellung zu Träumen hat. Zweitens erinnern sich jene Personen öfter an ihre Träume, die eine Veranlagung für abschweifende Gedanken und Tagträume haben.
Ausserdem spielt der Schlaf eine Rolle: Personen, die während längerer Perioden im Leichtschlaf sind, erinnern sich eher an ihre Träume. Und jüngere Personen erinnern sich eher daran als ältere. Offenbar spielt sogar die Jahreszeit eine Rolle: Im Sommer erinnern wir uns eher an die Träume.
Die Frau, die vom Englischen Garten auf der Arbeit geträumt hat, gehört zu jenen, die sich oft an die Träume erinnern. Und sie stellte fest: Besonders oft erinnert sie sich an ihre Träume, wenn morgens schon Geräusche im Haus zu hören sind, sie aber noch nicht sofort aufstehen muss.