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Müdes 0:0 zum Jahresstart – Schweizer Frauen-Nati müht sich gegen Island ab

Das Jahr der Heim-EM startet für die Schweizer Fussballerinnen in der Nations League mit einem torlosen Unentschieden gegen Island. In der Offensive fehlt es an den zündenden Ideen.

Nur Sydney Schertenleib sorgt dafür, dass die im Herbst entfachte EM-Euphorie an diesem Abend in Zürich nicht ganz verloren geht. Immer wieder zeigt die 18-Jährige im Spiel gegen Island das Potenzial, das in ihr steckt, dribbelt um ihre Gegenspielerinnen, sorgt im Strafraum der Isländerinnen für so manche gefährliche Situation und sorgt bei den rund 7700 Zuschauenden im Letzigrund für ein wenig Begeisterung. Sie ist die einzige Schweizerin, zum Auftakt der Nations League zu überzeugen weiss.

Doch vor dem Tor bleibt auch sie zu ungefährlich und kann sich nicht entscheidend gegen die isländische Abwehr durchsetzen. Damit startet die Schweiz mit einem torlosen Unentschieden ins Jahr der Heim-Europameisterschaft.

Schweizerinnen erspielen sich wenige Torchancen

«Es ist okay, dass wir gegen Island Unentschieden spielen», ordnet Verteidigerin Noelle Maritz die Leistung der Schweizerinnen nach dem Spiel ein. «Aber offensiv haben wir schon höhere Ansprüche an uns», sagt sie weiter.

Ja, offensiv wollte es bei den Schweizerinnen nicht so recht funktionieren. Neben Schertenleib konnte sich keine Schweizerin in Szene setzen, gerade mal einen Torschuss verbuchte das Team von Trainerin Pia Sundhage in Halbzeit eins. Ihr Glück? Island brachte vor dem Tor ebenso wenig zu Stande. Lediglich ein Schuss von Isländerin Vilhjamsdottir in Minute 30 forderte eine Parade von Schweizer Nummer 1 Elvira Herzog. Eine grosse Rolle bei den offensiven Problemen der Schweizerinnen dürften die beiden Ausfälle der Stammspielerinnen Géraldine Reuteler und Ramona Bachmann gespielt haben. Während Reuteler gar abreisen musste, fehlte Bachmann angeschlagen.

Sonst setzte Nati-Trainerin Sundhage mehrheitlich auf bewährte Kräfte. Das überrascht. Vorausblickend hatte Sundhage immer wieder davon gesprochen, Neues ausprobieren zu wollen. Im Hinblick auf die Heim-EM veranstaltet sie ein Casting, doch in dieser Partie wechselte sie trotz offensiver Harmlosigkeit nur einmal vor den Schlussminuten.

Es sind nicht nur die offensiven Mängel, die den Schweizerinnen an diesem Freitag zu schaffen machten. Auch defensiv funktionierte noch nicht alles wie es sollte. Fehlpässe und ungenaue Zuspiele sorgen immer für kurze Schreckmomente. Erneut also Glück für die Schweizerinnen, dass die Isländerinnen diese Unsicherheiten nicht gnadenlos ausnutzen, wie es ein spielerisch überlegeneres Team getan hätte.

Viel Kampf, keine Tore: Ana-Maria Crnogorcevic (links) im Duell mit der Isländerin Emilia Asgeirsdottir.
Bild: Til Buergy / Keystone

Nach diesem 0:0 gegen einen der drei EM-Gegner der Schweiz ist klar, was besser werden muss: grössere Effizienz im Sturm und weniger Unsicherheiten in der Defensive. Bereits am kommenden Dienstag haben die Schweizerinnen die Möglichkeit, ihr Können erneut unter Beweis zu stellen. Auswärts spielen sie im zweiten Spiel der Nations-League-Kampagne gegen Norwegen.

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