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Festnahme von Telefonbetrüger weckt unschöne Erinnerungen
Wie in einem Actionfilm reisst die Kantonspolizei Aargau einen Mann aus einem Auto. Beim Verhafteten handelte es sich um einen mutmasslichen Telefonbetrüger. Diese Szenen lassen Hedy Leiser aus Rothrist nicht kalt.
Denn vor zwei Jahren versuchte ein solcher Betrüger Leiser in die Falle zu locken. Wie im Fall von Aarau, roch auch Hedi den Braten. Sie hing damals das Telefon auf. Dass es nun in einem anderen Fall zu einer Verhaftung kam, freut sie: «Das ist super. Einer weniger von dieser Bande.»
Das es zur Verhaftung kam, lag an einem Zusammenspiel zwischen der Bank und der Kantonspolizei. Wie die Kantonspolizei Aargau berichtet, hatte die Bank für die Geldübergabe statt Geld, Papierschnipseln in ein Couvert gelegt. Auf Anfrage von Tele M1 bei der Aargauischen Kantonalbank AKB möchte man diesbezüglich nichts sagen. Man habe aber immer die Ohren und Augen offen. «Wenn ein Kunde plötzlich einen grossen Betrag bezieht, was nicht dem entspricht, was er sonst abhebt, suchen wir das Gespräch», sagt Christine Honegger, Mediensprecherin der AKB.
Das Abheben von hohen Beträgen ist für die Bankangestellte aber nicht der einzige Anhaltspunkt, dass etwas im Gange sei. «Meisten kommen diese Personen sehr gestresst an den Schalter und sind gar nicht mehr empfänglich für unsere Fragen. Sie sind so in einem Tunnel gefangen, weil sie dringend Geld wollen, um zum Beispiel ihre Liebsten aus einer misslichen Lage zu befreien», so Christine Honegger.
Wie raffiniert Telefonbetrüger vorgehen, daran kann sich Hedy Leisiger noch gut erinnern: «Sie verwickeln dich so gekonnt in ein Gespräch, versuchen dich abzulenken oder verwirren. Wenn man nicht aufpasst, fällt man schnell auf so einen Betrüger rein.» (cam)