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«Kein typischer Tabellenletzter»: Weshalb Aarau-Trainer Brunello Iacopetta vor dem FC Schaffhausen warnt
Der Appetit kommt mit dem Essen. Sagt man. Bei Fussballern gilt vielleicht dies: Der Arbeitseifer kommt mit dem Siegen. Beim FC Aarau zum Beispiel ist es so, dass sich die Spieler aufgrund ihrer nun schon sieben Erfolge andauernden Siegesserie fast nicht mehr bremsen lassen.
Wie gewohnt versammelte Trainer Brunello Iacopetta sein Team gestern nach dem Abschlusstraining nämlich in der Platzmitte und sprach ein paar Worte, ehe er den Spielern offenliess, ob sie sich zum Duschen zurückziehen oder noch ein paar Schüsse und Flanken abgeben wollten. Fast alle blieben auf dem Platz. Nach zehn Minuten musste Iacopetta das definitive Trainingsende richtiggehend befehlen.
Die Freude an der Arbeit ist zu spüren. Und mit dieser Freude wollen die Aarauer gegen den FC Schaffhausen heute im Brügglifeld (18.00 Uhr/AZ-Livestream) den achten Sieg in Folge einfahren. Statistischer Fun Fact: Das letzte Team, welchem in der Challenge League acht Siege am Stück gelangen, war ausgerechnet der FC Schaffhausen. Das war 2016/17 und der Trainer hiess Murat Yakin. Schaffhausen wurde am Ende vor Aarau Vierter.
Schaffhausen kommt mit einer fast runderneuerten Mannschaft
Heute kommen die Nordostschweizer als finanziell gebeutelte Tabellenletzte ins Brügglifeld. Ist ein weiterer Erfolg für Aarau also ein Kinderspiel? Nicht für Iacopetta. Für den Aarau-Trainer ist Schaffhausen «kein typischer Tabellenletzter». Er verweist auf die vier Punkte, welche Schaffhausen aus den letzten drei Spielen holte, darunter ein Remis gegen den Tabellendritten Etoile Carouge.
Ausserdem sei Schaffhausen nach vielen Transfers schwer auszurechnen. «Es könnten im Vergleich zu unseren Spielen gegen sie im Herbst bis zu acht neue Spieler auf dem Platz stehen.» Etwa namhafte Zuzüge wie Verteidiger Roy Gelmi oder Mittelfeldspieler Valon Hamdiu. An diesem war im vergangenen Sommer zwischenzeitlich auch der FC Aarau interessiert.
Acquah kann spielen, Toure fällt aus
Aber zurück zum Abschlusstraining der Aarauer: Auch Innenverteidiger David Acquah und Stürmer Yannick Toure waren dabei, nachdem beide am vergangenen Sonntag im Spiel in Vaduz verletzt ausgewechselt worden waren.
Zumindest Acquah wird seinen Platz im Abwehrzentrum wieder einnehmen. Der Ghanaer hatte beim Ellbogenschlag eines Gegenspielers keine Frakturen und bloss ein blaues Auge erlitten. Heikler sieht es bei Toure aus. Seine Schulterverletzung lässt zwar Trainings zu, aber kaum einen Einsatz in der Meisterschaft. Für ihn dürfte erstmals der im Januar verpflichtete Franzose Elias Filet von Beginn weg stürmen.
Ausserdem ist die Basel-Leihgabe Emmanuel Essiam zurück im Training und wird erstmals zum Aufgebot gehören. Den Platz im zentralen Mittelfeld neben Mamadou Fofana wird aber nochmals der Offensivspieler Sofian Bahloul einnehmen.
Mit Bahloul, im Januar vom österreichischen Bundesligisten Altach ausgeliehen, sind die Aarauer offensiver aufgestellt, als noch mit dem am Kreuzband verletzten Izer Aliu oder als sie es in absehbarer Zeit mit Essiam sein werden. Iacopetta spricht diesbezüglich von einem «Zeichen an die Mannschaft». Und auch einem solchen an die Gegner. Schaffhausen mag kein typischer Tabellenletzter sein und das Brügglifeld zuletzt drei Mal ungeschlagen verlassen haben. Aber aufhalten lassen will sich der FC Aarau auch von diesem Gegner nicht.