
250 km/h: Stadler verkauft seinen schnellsten Zug erstmals ins Ausland
41 Hochgeschwindigkeitszüge in drei Tranchen haben die SBB bei Stadler seit 2014 für den Nord-Süd-Verkehr bestellt. Investitionsvolumen: 1,4 Milliarden Franken. Nun ist es Stadler erstmals gelungen, den Zug des Typs Smile, der bei den SBB Giruno heisst, auch im Ausland zu vermarkten. Bestellerin ist die private österreichische Westbahn, die seit Ende 2011 aktiv ist und damals begonnen hat, die ÖBB auf der Paradestrecke Wien–Salzburg zu konkurrenzieren.
Am Mittwoch hat Stadler einen Vertrag mit der Westbahn zur Lieferung von drei Hochgeschwindigkeitszügen publik gemacht, der bereits 2024 unterzeichnet worden ist. Diese sollen ab März 2026 auf der Strecke Wien–Graz–Klagenfurt–Villach (Südbahn) zum Einsatz kommen. Gefertigt werden die Fahrzeuge wie die SBB-Girunos im Werk an Stadlers Hauptsitz in Bussnang.
Die Züge für die Westbahn werden ebenfalls elfteilig und 250 km/h schnell sein. Sie werden die 15 Stadler-Doppelstöcker ergänzen, welche die Westbahn 2021 erhalten hat. Diese bedient aktuell die Strecken Wien–Salzburg–München–Stuttgart und Wien–Salzburg–Innsbruck–Bregenz. Mit den Smile-Zügen wird die Westbahn auf die Südbahn-Strecke expandieren können. Laut Stadler-Sprecherin Aline Russegger wird die Westbahn die Züge für zunächst sechs Jahre leasen.
SBB fahren mit den Girunos nach Italien und bald nach Deutschland
Die SBB haben bei Stadler im Oktober 2014 für 980 Millionen Franken die ersten 29 Girunos für den Nord-Süd-Verkehr durch den neuen Gotthardtunnel bestellt. Sie wurden bis 2021 ausgeliefert und verkehren heute zwischen Basel/Zürich bis Lugano/Mailand und weiter nach Genua, Bologna und Venedig.
2022 und 2024 bestellten die SBB bei Stadler weitere sieben respektive fünf Girunos für zusammen 420 Millionen Franken. Die sieben zusätzlichen Fahrzeuge sind für den Verkehr zwischen der Schweiz und Deutschland via Basel ab 2026 vorgesehen. Und mit den fünf weiteren Fahrzeugen wollen die SBB ebenfalls ab 2026 das internationale Angebot zwischen der Schweiz und Italien ausbauen.