
Braucht es nach dem kuriosen ZSC-Tor einen Systemwechsel?
Die Schiedsrichter haben das 1:0 von ZSC-Captain Patrick Geering gegen Kloten erst nach dem Video-Studium anerkannt. Mal abgesehen von der Aufregung rund um diesen Treffer – das Spiel endete 1:0 – gibt es wieder einmal die Frage: Ist es richtig, dass die Schiedsrichter im Stadion, im Zeitnehmerhäuschen, umgeben von Funktionärinnen und Funktionären des Heimteams, schwitzend und ausser Atem so heikle Situationen auf Bildschirmen überprüfen und so folgenreiche Entscheide fällen müssen?
Wäre es nicht besser, wenn die Bilderprüfung und die Entscheidungsfindung nach dem Vorbild der NHL und Schweden an einem neutralen Ort (VAR-Room) von Experten vorgenommen würde und die Schiedsrichter entlastet werden? Wenn schon nicht während der Qualifikation, dann doch wenigstens während der Playoffs?
VAR realistisch?
Die Frage geht an Liga-Manager Denis Vaucher: Gibt es Bestrebungen in diese Richtung? Er sagt: «Nein, im Moment nicht.» Er sieht keine Chance für eine Lösung VAR-Room und legt dar, warum. «Wir haben von allen europäischen Ligen wohl das beste Bildmaterial, das den Schiedsrichtern im Stadion auf guten Bildschirmen uneingeschränkt zur Verfügung steht. In einem VAR-Room wären die Bilder nicht besser. Die Schiedsrichter wollen die Hoheit über ihre Entscheidungen behalten und nicht delegieren.» Denis Vaucher sieht auch kein Problem in der räumlichen Enge und in der Hitze der Emotionen im Stadion. «Die Einrichtungen genügen und sind auf diese Saison nochmals verbessert worden.»
Das Problem seien nicht nur die Kosten. «Wir hätten gar nicht genug Experten, um in einem VAR-Room die Spiele zu überwachen.» Zum kuriosen ZSC-Tor sagt er: «Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass in einem VAR-Room eine andere Entscheidung gefällt worden wäre.»