
Ein schwarzer Montag: Die Schweizer Börse bricht ein
Die Woche fängt so schlecht an, wie die letzte aufgehört hat. Die Börsen in Asien verbuchten am Montagmorgen massive Verluste. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street stürzte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio zwischenzeitlich um mehr als 8 Prozent ab. Auch die Börsen in China, Hongkong und Australien zeigten im frühen Handel deutliche Verluste.
Erste Indikatoren deuten auch auf eine weitere Talfahrt an den US-Börsen hin, die am Nachmittag Schweizer Zeit öffnen. Futures auf den Leitindex S&P 500 lagen am Montag um 11 Uhr gut 3 Prozent im Minus. Die US-Börsen seien derzeit von «grosser Angst» getrieben, urteilt CNN in seiner Vorbörsen-Berichterstattung. Nicht immun gegenüber der schlechten Stimmung zeigt sich auch die Kryptowährung Bitcoin, die keinen Handelsstopp kennt. Der Kurs gab übers Wochenende weiter deutlich nach und liegt nun wieder auf dem Niveau von November 2024.
Das heisst auch für Europa nichts Gutes: Bereits vorbörslich zeichnete sich eine Talfahrt ab. Der deutsche Leitindex Dax eröffnete 9,2 Prozent tiefer. Auch der Schweizer Leitindex SMI stürzte sofort in die roten Zahlen. Um 11 Uhr notierte er bei 10’956 Punkten und damit 6 Prozent tiefer als am Freitagabend. Wer auf eine schnelle Erholung gehofft hatte, wurde schnell enttäuscht.
Alle 20 SMI-Firmen mussten Verlusten hinnehmen. Am besten kommt am Montag der staatliche Telekomkonzern Swisscom mit einem Minus von etwas rund 3 Prozent weg. Grösste Verliererin ist mit über 8 Prozent die Investmentgesellschaft Partners Group. Gross mit rund 7 Prozent ist der Einbruch auch beim Luxusgüterkonzern Richemont.
Massiv, mit je über 6 Prozent sind die Verluste etwa auch bei der Grossbank UBS, beim Zementkonzern Holcim, beim Rückversicherer Swiss Re, dem Logistiker Kühne + Nagel oder bei der Versicherung Swiss Life.
Im breiteren SPI gibt es mehrere Titel, deren Einbussen im doppelstelligen Bereich sind. So verliert etwa die Immobilienfirma Züblin über 12 Prozent, die Messebetreiberin MCH über 10 Prozent.
Die Stimmung an den Börsen wurde durch verschiedene Aussagen, die Donald Trump übers Wochenende gemacht hat, nicht wirklich besser. Optimisten, die gehofft hatten, dass Trump – wie so oft in der Vergangenheit – vielleicht doch wieder einen Rückzieher machen würde, sind zunehmend verunsichert.
Die US-Defizite seien massiv, sagte Trump via seine Plattform Truth Social. «Die einzige Möglichkeit, dieses Problem zu beheben, sind die ZÖLLE, die jetzt Dutzende von Milliarden Dollar in die USA bringen.» Der Überschuss mit diesen Ländern sei während der «Präsidentschaft» von «Sleepy Joe Biden» gewachsen. «Wir werden das rückgängig machen, und zwar SCHNELL. Eines Tages werden die Menschen erkennen, dass Zölle für die Vereinigten Staaten von Amerika eine sehr schöne Sache sind!»
Trump liess die Welt auch wissen, dass der mit vielen Staats- und Regierungschefs gesprochen habe. «Sie brennen darauf, einen Deal zu machen.» Gleichzeitig hielt der US-Präsident fest: «Es gibt keine Gespräche, es sei denn, sie zahlen uns jährlich eine Menge Geld. Erstens für die Gegenwart, aber auch für die Vergangenheit.»
Das heisst letztlich, dass ausländische Firmen und damit auch Schweizer Firmen für den US-Marktzutritt Geld an den Staat abliefern sollen. Und dass gleichzeitig das Handelsbilanzdefizit der USA verschwinden müsste.