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So wird das Wetter an Ostern: Wo die Sonne scheint – und wo es wohl regnen oder schneien wird

Lohnt es sich, den Gotthard zu durchqueren, um an Ostern in die Schweizer Sonnenstube zu reisen? Zwei Meteorologen geben Auskunft.

Pech hatte, wer diese Woche die Schulferien für eine Reise ins Tessin nutzte. Regen statt Sonne, kühle Temperaturen statt T-Shirt-Wetter. Nun stehen die Ostern an, lohnt sich da die Reise in die «Sonnenstube»? «Für die Prognose des Osterwetters ist nach wie vor sehr vieles offen», sagt Felix Blumer, Meteorologe bei SRF Meteo. «Wir haben zurzeit einen Kaltluftvorstoss über dem nahen Atlantik nach Spanien. Auf der Vorderseite sind wir in einer Südströmung, die bei uns Föhn auslöst.»

Bis Mittwoch lässt sich die Prognose noch leicht machen. Doch ab Mittwochabend wird es schwierig. Viele Wettermodelle zeigen, dass sich ein Teil der Kaltluft in Spanien ablöst und Richtung Korsika und später an die italienische Adria zieht. Der Rest dieser Kaltluft zieht sich vorübergehend zu den britischen Inseln zurück, wie Blumer erklärt.

Ein Wettermodell zeigt dann, dass sich die Kaltluft aus Britannien am Karsamstag wieder Richtung Alpen bewegt. «Das würde bedeuten, dass die Föhnströmung am Karsamstag nur kurz wäre und dann die Kaltfront von Nordwesten zu den Alpen vorstösst», sagt Blumer.

Das hoffen wir nicht, denn das würde bedeuten, dass die kalte Luft an den Alpen staut. Dann würde am Sonntag im Westen und Süden die Schneefallgrenze knapp unter 1000 Meter sinken, im Rhonetal vielleicht sogar gegen 600 Meter. Nach einem anderen Wettermodell könnte es am Juragebirge schon am Samstagmittag Schnee bis 900 Meter geben und am Abend auch an den Alpen knapp unter 1000 Meter. Dafür wäre dann der Norden am Sonntag trocken.

Kein Schnee auf den Osterhasen

Dass auf den Osterhasen im Mittelland Schnee liegt, ist allerdings kaum möglich, auch nicht in den Alpentälern. «Alle Modelle, die mit dem europäischen Wettermodell gekoppelt sind, sehen nie eine Schneefallgrenze unter 1000 Metern. In der Regel sogar nicht einmal unter 1500 Metern, weil dort nie Höhenkaltluft direkt über den Alpen zu liegen kommt», sagt Blumer.

Daniel Murer von Meteo Schweiz fasst die Vorhersagen folgendermassen zusammen: Am Karfreitag gibt es im nördlichen Jura und im östlichen Mittelland nur wenig Sonne. Ansonsten ist es an vielen Orten der Schweiz teilweise recht sonnig. Am Karsamstag gibt es im Tessin mit Staubewölkung wenig oder keine Besonnung. Sonst aber gibt es an vielen Orten nördlich der Alpen viel Sonne.

Im Norden wird es ab Samstag recht sonnig

Der Ostersonntag bleibt im Süden trüb, während in den Alpen und im Jura zumindest teilweise die Sonne scheint. «Sonst ist es im Norden recht sonnig», erklärt Murer. Der Ostermontag ist wahrscheinlich im Norden wie im Süden höchstens noch teilweise sonnig.

Am meisten Niederschlag dürfte somit im Süden fallen, trockene Phasen werden über alle Ostertage eher selten sein. Im Norden fällt nur an einigen Orten am Sonntag und vor allem am Montag zeitweise Regen. Am trockensten wird es gemäss dem Meteorologen von Meteo Schweiz vermutlich den Voralpen entlang, im Wallis und im Engadin sein.

Zusammengefasst kann man für den Norden ab Samstag eine positive Oster-Prognose machen, weil das Wetter nördlich der Alpen oft durch Föhneinfluss geprägt sein wird. Eine Reise ins Tessin lohnt sich dagegen nicht, «ausser der bewölkte Himmel und der Regen machen einem nichts aus», sagt Murer.

Da es aber bis Donnerstag an verschiedenen Orten Regen und in hohen Lagen Schnee geben wird, steigt die Lawinengefahr tatsächlich wieder an. «In den südlichen Walliser Alpen, im Obergoms und im Simplongebiet dürfte sich die Lawinengefahr vor allem in den Hochalpen aufgrund der erwarteten Schneefälle vorübergehend deutlich verstärken», sagt Murer.

Bereits am Morgen wird sie gemäss dem Schweizerischen Lawinenforschungsinstitut SLF bereits im ganzen Alpengebiet erheblich sein, also «Gefahrenstufe 3». Skitourenfahrer sind also gewarnt.