Sie sind hier: Home > Reisen > So stark ist europäischen Touristen die Lust auf Ferien in die USA vergangen

So stark ist europäischen Touristen die Lust auf Ferien in die USA vergangen

Das Reiseziel USA scheint bei Europäerinnen und Europäern gerade einen schweren Stand zu haben. Die Einreisen aus Westeuropa sind im März teilweise stark eingebrochen.

Die fast endlosen Negativmeldungen und die aktuell unberechenbaren Entwicklungen in den USA sorgen bei vielen Menschen für Unsicherheiten. So auch bei Touristinnen und Touristen.

Die grossen Schweizer Reiseanbieter meldeten gegenüber watson letzte Woche noch, dass sie keine negativen Entwicklungen feststellen und die Buchungen im ersten Quartal teilweise gar noch über den Werten des Vorjahres liegen.

Etwas anders sah die Situation bei einem Schweizer Anbieter von Töff- und Autoreisen aus. Wie dieser dem Tages-Anzeiger verriet, brach sein Umsatz über die Hälfte ein.

Auch die Financial Times zeichnet in einem Artikel ein düsteres Bild. So seien die Einreisen aus Europa seit Donald Trumps Amtsantritt regelrecht eingebrochen. Gemäss Daten der International Trade Administration sind die Ankünfte aus Westeuropa im März gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent geschrumpft.

Aus einigen Ländern betrug der Einbruch über 20 Prozent. Wir haben 6 der Länder mit den grössten Abnahmen ausgewählt, von denen pro Monat mindestens 5000 Personen in die USA einreisten. Am stärksten ist der Rückgang der Gäste mit 34 Prozent in Dänemark.

Mehr Einreisen aus den Niederlanden

Es gibt aber auch westeuropäische Länder, aus welchen die Einreise mehr oder weniger auf dem Niveau des Vorjahres liegt und teilweise gar etwas zunahm. So kamen im März 2025 im Vergleich mit dem Vorjahr aus den Niederlanden 3 Prozent mehr Gäste in die USA.

Aus Italien (–3 Prozent) oder Frankreich (–8 Prozent) war die Abnahme im kleineren Rahmen. Aus Grossbritannien, das deutlich die meisten Einreisen aus Westeuropa in die USA verzeichnet, machten sich 14 Prozent weniger Menschen über den grossen Teich auf.

Doch nicht nur aus Europa brechen die Einreisen ein, aus der ganzen Welt wird im März ein Minus von 12 Prozent verzeichnet. Letztmals gab es einen ähnlichen Crash wegen der Einreise-Bestimmungen zu Covid im Jahr 2021.

Und wie sieht es mit der Schweiz aus? Wir würden nahtlos in die oben genannten Länder wie Deutschland, Spanien oder Dänemark passen. Der März 2025 verzeichnete bei den USA-Reisenden aus der Schweiz ein Minus von 26 Prozent gegenüber März 2024.

Corona und Ostern spielen auch eine Rolle

Zu beachten sind hier zwei Dinge: Aufgrund der Erholung in der Tourismusindustrie von den Corona-Auswirkungen verzeichneten die Monate anfangs 2023 starke Zuwächse und auch 2024 war grundsätzlich ein Jahr, in welchem sich die Zahlen wieder dem Vor-Corona-Niveau näherten.

2024 lagen die Osterfeiertage im März. Da ist normalerweise viel los. Adam Sacks, Präsident von Tourism Economics, sagt allerdings gegenüber der «Financial Times», dass die Abnahme nur zum Teil damit zusammenhänge. Es gäbe auch Daten von Flughäfen und Landgrenzübergängen, welche klar zeigen: «Es verändert sich gerade etwas. Und es ist eine Reaktion auf Trump.»

Deutlich unter dem langjährigen Schnitt

Schauen wir uns für die Einreisen aus der Schweiz die absoluten Zahlen seit 2016 an. Die rund 24’500 USA-Einreisen aus der Schweiz vom März 2025 liegen deutlich unter dem Schnitt (Corona-Jahre ausgeklammert) der vorhergehenden Jahre. Einzig 2017 wurden ebenfalls unter 30’000 monatliche Ankünfte registriert. Im Rekordjahr 2016 lagen alle Osterfeiertage im März, das war sonst nie der Fall in dieser Zeitspanne. 2024 war der Ostermontag der 1. April.