
Geopolitische Spannungen erreichen auch Halbleiterindustrie: Ostschweizer VAT erhält weniger Bestellungen
Die VAT in Haag ist mit ihren Vakuumventilen ein wichtiger Lieferant für Chipfabriken. Und deren Halbleiterchips werden mit der Digitalisierung immer wichtiger. Trotzdem erhielt die VAT in den ersten drei Monaten dieses Jahres rund neun Prozent weniger Bestellungen als im Vorquartal. Als Grund für diesen Rückgang nennt das Unternehmen die geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere durch die Ankündigung neuer Zölle. Tatsächlich spiegelt das Ergebnis noch die Situation vor dem «Liberation Day», an dem US-Präsident Donald Trump hohe Zölle auf fast alle Länder der Welt ankündigte.
Nun sei man daran, mit den wichtigsten Kunden Lösungen für die aktuelle Situation zu finden, sagte CEO Urs Gantner an einer Konferenz für Investoren und Medien zum Quartalsergebnis. Allerdings erwartet VAT auf dem US-Markt derzeit keine schweren Auswirkungen. Dieser mache rund 20 Prozent des Umsatzes aus, hiess es an der Konferenz. Trotz des Umsatzrückgangs im Vergleich zum Vorquartal erwartet VAT für das gesamte Jahr weiterhin steigende Umsätze.
Getrieben werde das Wachstum in der Industrie durch die Entwicklung neuer Chipgenerationen. Gantner erwartet auch Wachstum in China – dem Hauptkontrahenten der USA im aktuellen Handelskonflikt. Mit einem Anteil von über 30 Prozent ist China für VAT bereits heute wichtiger als die USA. Und Gantner geht davon aus, dass das Land weiter in Halbleiterfabriken investieren wird. China arbeite weiter auf da Ziel hin, sich mit Chips selber versorgen zu können.