Die Wälder sind wieder grün, die Sonne wärmt, die Feuerstellen und Spielplätze werden gut genutzt. Beim stundenlangen Grillen oder Herumtoben meldet sich allerdings ab und zu die Blase. Was tun?

Die Stadt Aarau hat vor rund einem Monat drei neue Kompotois aufgestellt. Solche mobilen Toiletten, die ohne Chemie auskommen, stehen schon länger zwischen den «Staumauern» in der Telli oder auch am Aareufer bei der Alten Badi. Nun hat es aber auch bei der Echolinde, beim Alpenzeiger und beim Häxehüsli im Gönhard-Wald ein Öko-Klo. Alles Orte, die bei schönem Wetter und vor allem an den Wochenenden stark frequentiert sind.

Aarau ist damit nicht allein. Bei der Waldhütte Holziken, an mehreren Orten in Kölliken und beim Aabach in Boniswil sind Kompotois ebenfalls geplant oder schon aufgestellt – die zugehörigen Baugesuche lagen 2024 auf. Erst Anfang 2025 hatten die Forstbetriebe Lenzia Baugesuche eingereicht, um die Outdoor-WCs an den stark frequentierten Ausflugszielen Esterliturm und Fünfweier aufzustellen. Die Baubewilligung wurde bereits erteilt.

Allerdings: Die Stadt Aarau hat für die neuen Kompotois nie Baugesuche publiziert. Es handelt sich laut der städtischen Kommunikationsstelle um einen Testbetrieb, der seit Anfang des Monats laufe. «Das Baugesuch wird in den nächsten Wochen erarbeitet und nachgereicht.»

Wie das Departement Bau, Verkehr und Umwelt auf Anfrage sagt, wird eine Anlage baubewilligungspflichtig, wenn sie über eine Mindestdauer hinaus an einem Ort steht. Diese Mindestdauer sei nicht definiert und hänge unter anderem von der Sensibilität der Umgebung ab.

In seiner Stellungnahme zu einer Motion schrieb der Regierungsrat kürzlich, das Waldareal stelle einen sensiblen Lebensraum dar, weshalb die Baubewilligungspflicht restriktiv zu handhaben sei. Den Bedürfnissen hinsichtlich Toiletten für Waldnutzende werde heute mit einer angepassten Baubewilligungspraxis Rechnung getragen – sofern keine übergeordneten Interessen dagegensprächen, würden Baubewilligungen für Kompotois und ähnliche Anlagen erteilt.