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Amstel Gold Race: Skjelmose siegt als lachender Dritter

Mattias Skjelmose gewinnt überraschend das Amstel Gold Race. Der 24-jährige Däne bezwingt im Sprint nach einem dramatischen Finale die Favoriten Tadej Pogacar und Remco Evenepoel.

Der Vorjahres-Zweite Marc Hirschi erwischte nicht den besten Tag und fiel 40 km vor dem Ziel aus der ersten Verfolgergruppe. Mauro Schmid hielt etwas besser mit und wurde mit 1:25 Minuten Rückstand 15. Der Vorjahressieger Tom Pidcock, der Mountainbike-Olympiasieger von Paris und Tokio, belegte als Mitglied der ersten Verfolgergruppe Platz 9 mit einer halben Minute hinter dem Spitzentrio.

Zunächst lief alles nach Plan

Pogacar schien wie im Jahr 2023 zu triumphieren. Der Weltmeister aus Slowenien war auf dem Weg, ein knapp 50 km langes Solo zu krönen. Doch Evenepoel, dem vergangenen Freitag mit dem Sieg beim «Pfeil von Brabant» ein perfektes Comeback gelungen war, liess nicht locker und schloss 8 km vor dem Ziel zusammen mit Skjelmose, dem Tour-de-Suisse-Sieger 2023, auf.

Der Däne ging letztlich als lachender Sieger hervor, weil der Weltmeister Pogacar und Doppel-Olympiasieger Evenepoel am Cauberg, dem letzten Hindernis vor der Zielgeraden, taktierten. So kam es zum Dreier-Sprint, Skjelmose freute sich erst nach Konsultation des Zielfilms.

«Etwas stimmt nicht. Ich kann es nicht fassen», sagte der Skjelmose im Siegerinterview mit dem Platzspeaker. Der Däne hatte zum Schluss noch extra Ablösungen gefahren, um den dritten Platz vor der herannahenden Verfolgern abzusichern, während sich Pogacar und Evenepoel beäugten. «Ich bin eigentlich ohne Ambitionen mitgesprintet», kommentierte Skjelmose seinen bislang wertvollsten Sieg.

Stetes Auf und Ab

Das Rennen wurde von Beginn in hohem Tempo gefahren. Auch das UAE-Team von Pogacar machte das World-Tour-Event schwer. Auf dem stetigen Auf und Ab über die 255 km mit 34 Ansteigen gab es kaum Zeit zur Erholung. Eine scharfe Attacke von Julian Alaphilippe am Gulperberg 47 km vor dem Ziel bot Pogacar das scheinbar ideale Sprungbrett. Der Slowene folgte als Einziger dem Tudor-Fahrer und liess diesen im nächsten Aufstieg stehen.

Pogacar, der vergangenen Sonntag bei Paris-Roubaix eine der seltenen Niederlagen erlitten hatte, ist definitiv nicht mehr in weltmeisterlicher Verfassung. Die Gegnerschaft hat Lunte gerochen und resigniert nicht mehr schon vor der Ziellinie, wenn der Weltmeister zum Solo ansetzt.

Das Amstel Gold Race ist der erste von drei Ardennen-Klassikern. Am Mittwoch folgt Flèche Wallone, kommenden Sonntag das Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich.(sda)

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