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Stiftung Bourbaki Panorama restauriert seinen Stoffhimmel

Der Optische Apparat des Luzerner Rundgemäldes  besteht aus einem Baldachin, einem Velum und mehreren Sonnensegeln und sorgt für die Raumwirkung.

Die Stiftung Bourbaki Panorama Luzern hat am Dienstag zur Begutachtung des aktuellen Stands des laufenden Restaurierungsprojekts geladen. Für 800’000 Franken wird unter anderem der aus Stoff bestehende Optische Apparat des Panoramagemäldes ersetzt.

Dieser setzt sich aus einem Baldachin, einem Velum und mehreren Sonnensegeln zusammen, wie Irène Cramm, Museumsleiterin und Geschäftsleitungsmitglied Stiftung Bourbaki Panorama Luzern an der Medienbesichtigung sagte. Erst durch den optischen Apparat erhalte das Gemälde seine dreidimensionale Wirkung.

Durch Industriekletterer werden bis zur Wiedereröffnung am 16. Februar 1600 Quadratmeter Stoff mit einem Gewicht von 200 Kilogramm montiert. Der Stoff ist laut Cramm feuerfest, lichtschützend und sehr leicht. Denn auch das Dach des Bourbaki stehe unter Denkmalschutz und dürfe nicht zu stark belastet werden.

Aktuell wird der alte Stoffhimmel durch die Kletterer abmontiert, und es wird eine Vorhangschiene für das neue Velum angebracht. «Zu einem späteren Zeitpunkt kann es so einfacher ausgewechselt werden», erklärte Cramm. Die Funktion des Velums ist es, das von aussen eindringende Licht diffus auf das Gemälde zurückzuwerfen. Velum und Sonnensegel werden später hinter dem Baldachin versteckt und sind für Besuchende nicht sichtbar.

Die Restaurierung sei aufgrund der Abnutzungserscheinungen des Optischen Aparats nötig geworden. Stoffe hätten ein Verfallsdatum, so Cramm. Das einst weisse Velum sei vergilbt und ein Wasserleck im Dach vor 20 Jahren habe Flecken auf dem dunkelgrauen Baldachin hinterlassen. Auch dehne sich Stoff über die Jahre aus. Ziel sei die Aufwertung und der Schutz des Kulturdenkmals.

Investitionen kosten 800’000 Franken

Neben dem Optischen Apparat wird auch die Aussichtsplattform mit ihren Sitzbänken und Metallgeländern erneuert. Auch die Beleuchtung werde ersetzt. «Die Bildbeleuchtung ist das, was das Gemälde lebendig wirken lässt», sagte Patrick Deicher, Präsident der Stiftung Bourbaki Panorama. Weiter wird der Kronleuchter über der Plattform durch eine LED-Konstruktion ausgetauscht.

Die Investitionskosten belaufen sich laut Deicher auf über 800’000 Franken. Finanziert wird das Restaurationsprojekt durch die Bauherrin Stiftung Bourbaki, den Förderverein Bourbaki Panorama sowie durch Gelder der kantonalen Denkmalpflege und des Bundes. Ebenfalls wird ein Teil über Fundraising, Drittmittelbeschaffung, die öffentliche Hand und Förderstiftungen beigetragen.

Das Panoramagemälde soll an die Internierung von 87’000 französischen Soldaten erinnern, welche im Winter 1871 in der Schweiz Zuflucht fanden. Gemalt wurde es 1881 von Edouard Castres in Genf. Laut Deicher haben weltweit nur ungefähr 30 solcher historischer Panoramagemälde überlebt. Nur 16 davon seien für die Öffentlichkeit zugänglich. (sda)