
Aarauer Stadtschreiber: Die Stelle wurde laut Stadtrat «quasiintern» besetzt
Die Wahl des neuen Aarauer Stadtschreibers gibt zu reden. Nur wenige Tage nachdem die Kündigung des bisherigen Amtsinhabers Fabian Humbel kommuniziert wurde, konnte bereits Marco Salvini unter Vertrag genommen werden. Salvini, zuletzt Stadtschreiber von Zofingen, war davor rund zehn Jahre bei der Stadt Aarau tätig. Zuletzt als Leiter der Sektion Organisation und Strategie.
Am Tag der Verkündung der Neubesetzung reichte die SP-Einwohnerrätin Irene Stutz eine Anfrage beim Stadtrat ein. Sie wollte wissen, warum die Stelle nicht öffentlich ausgeschrieben wurde und ob es interne Bewerbungen gegeben habe. Zudem fragte sie, nach welchen Kriterien der Stadtrat entscheidet, ob eine Stelle öffentlich ausgeschrieben wird, und wie er sicherstellt, dass die Vergabe von Schlüsselstellen in der Stadtverwaltung gleich gehandhabt werde.
Der Stadtrat antwortet nun, es gebe im Personalreglement der Stadt keine Pflicht, Stellen öffentlich auszuschreiben. Auch in der subsidiär geltenden kantonalen Personal- und Lohnverordnung heisse es, dass in Ausnahmefällen – zum Beispiel bei internen Besetzungen – eine Stelle nicht ausgeschrieben werden muss. Das sei hier der Fall gewesen: «Die vorliegende Situation stuft der Stadtrat aufgrund des bis 2023 bestehenden langjährigen Arbeitsverhältnisses mit Marco Salvini als quasiinterne Besetzung ein, weshalb er auf eine Ausschreibung verzichtet hat.» Interne Bewerbungen habe es keine gegeben.
Weiter führt der Stadtrat aus, man schreibe städtische Stellen in der Regel aus. In Einzelfällen habe man darauf verzichtet, wenn man geeignete interne Bewerbungen erhalten habe. Der Stadtrat sei aber sowieso nur für die Besetzung von Kaderstellen zuständig, da gebe es einen vordefinierten Prozess, ein stadträtlicher Ausschuss prüfe die Bewerbungen und stelle dem Gesamtstadtrat einen Antrag für die Besetzung der Stelle.