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Amok, Terror oder Geiseln im Regierungsgebäude? Die Aargauer Kantonspolizei simuliert den Ernstfall

250 Personen stehen im Einsatz, es kommt zu erheblichen Verkehrsbeschränkungen: Am kommenden Freitag übt die Aargauer Kantonspolizei in Aarau die sogenannte Sonderlage. Was heisst das genau? 

Die Kantonspolizei Aargau führt jährlich eine Sonderlagen- beziehungsweise Volltruppenübung durch. In diesem Jahr findet die Übung in Absprache mit dem Parlamentsdienst des Grossen Rats und der Staatskanzlei im Regierungsviertel in Aarau statt. Das teilt die Regierung am Montag in einem Schreiben mit.

Im Zentrum des Übungsszenarios stehe ein «gravierendes Ereignis» im Grossratsgebäude, das einen grossen polizeilichen Sicherheitseinsatz erfordert. Was heisst das konkret? Bernhard Graser, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei, sagt: «Es geht um die polizeiliche Sonderlage, also ein ausserordentliches Gross- oder Extremereignis.» Dazu zählen etwa Geiselnahmen, Amok, auch Terrorismus oder die Fahndung nach einem gefährlichen Täter. Oder anders ausgedrückt: Eine erhöhte Gefahr für Leib und Leben. Ein solches oder ähnliches Ereignis wird am Freitag in Aarau simuliert.

Das Grossratsgebäude in Aarau wird am kommenden Freitag Schauplatz einer grossen Polizeiübung.
Sandra Ardizzone

Unterstützung kommt aus anderen Kantonen

Bei der Sonderlagenübung stehen rund 250 Personen im Einsatz, heisst es in der Mitteilung. Es handelten sich dabei grösstenteils um Einsatzkräfte der Kantonspolizei Aargau, die von der Stadtpolizei Aarau sowie der Kantonspolizei Bern und Solothurn unterstützt werden. Ebenfalls im Einsatz wird die Staatsanwaltschaft Aargau stehen. Die Übungsleitung wird zudem von Spezialisten der kantonalen Polizeikorps von Bern, Zürich und Zug unterstützt. Graser sagt, es sei dies eine der grösseren Sonderlagenübungen der vergangenen Jahre.

Dabei handelt es sich um eine Art Alarmübung. Regierungssprecher Peter Buri erklärt, dass der Alarm gegen 8.30 Uhr eingehen wird. Die Polizei werde sich dann im Verlaufe des Morgens organisieren müssen und einen Einsatzstab bilden. Das sei ein stehender Prozess. In der Folge werde dann die Verstärkung aus Bern und Solothurn sowie die weiteren Spezialisten aufgeboten.

Übung dauert rund sechs Stunden, es kommt zu Verkehrsumleitungen

«Für uns ist es wichtig, solche Einsätze an realen Orten und unter möglichst realistischen Bedingungen üben zu können», wird Übungsleiter Leutnant Matthias Schildknecht, Kantonspolizei Aargau in der Medienmitteilung zitiert. «Es geht auch darum, vorbereitete Planungen und Prozesse zu überprüfen.»

Die Sonderlagenübung dauert rund sechs Stunden und findet am kommenden Freitag von zirka 8.30 bis 14.30 Uhr statt. In dieser Zeit wird die Obere Vorstadt im Bereich zwischen dem AEW- und dem Aargauerplatz-Kreisel für den Individualverkehr gesperrt (Umleitung signalisiert). Für den öffentlichen Verkehr (Bus) gibt es keine Einschränkungen. Das Grossratsgebäude und seine unmittelbare Umgebung bleiben während der Übungsdauer für den Publikumsverkehr gesperrt. Der Zugang zur Kantonsbibliothek ist über die Kunsthaustreppe möglich und das Regierungsgebäude ist über die Eingänge zum Aargauerplatz zugänglich.

Die Polizei und die Regierung bitten die Bevölkerung, das Gelände, wenn möglich, zu meiden. Es werde zwar mit entladenen Waffen hantiert und es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung. Aber wer nicht unbedingt zum Grossratsgebäude müsse, solle doch das Gebiet meiden, heisst es seitens der Aargauer Kantonspolizei.