Da staunte Martin (Name der Redaktion bekannt) nicht schlecht. Lauter Krach hatte ihn in der Nacht von Sonntag auf Montag, kurz vor halb Drei, aus dem Schlaf gerissen. Ein metallenes Scheppern, das er nicht zuordnen konnte. Also kroch er aus dem Bett und zündete mit einer Taschenlampe in die Golattenmattgasse: «Da standen zwei junge Männer, völlig abgekämpft, und auf dem Boden stand eine graue Kiste.» Worum es sich handelte, erkannte er gleich: einen Tresor. Martin rief die Polizei.

«Die beiden versuchten krampfhaft, den Tresor weiterzutragen», erzählt Martin tags darauf der AZ. Doch für mehr als ein paar Schritte auf einmal fehlte es an Kraft. «Der Tresor rutschte ihnen immer wieder aus den Händen und knallte aufs Pflaster. Die waren so verzweifelt, man hätte schon fast Erbarmen mit ihnen haben können.» Erschöpft hätte sich schliesslich einer der jungen Männer auf den Brunnenrand gesetzt, inzwischen unter Beobachtung der halben Bewohnerschaft der Golattenmattgasse. Als die jungen Männer bemerkten, wie viel Aufmerksamkeit sie inzwischen erregten, wuchteten sie den Tresor neben den Brunnentrog und tarnten ihn notdürftig mit abgerissenen Ästen. Dann seien sie davongerannt.

Auf Anfrage bestätigt die Kantonspolizei: «Im Zuge der Fahndung wurden zwei jugendliche Tatverdächtige durch einen Diensthund aufgespürt und verhaftet.» Eingebrochen wurde laut Kapo-Sprecher in einen Kiosk. Die Einbrecher entwendeten Bargeld, Zigaretten und den Tresor.