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«Es tut mir weh»: Fussball-Fans zerstören Mobiliar im Schlossbiergarten – wird das Public Viewing nun geschlossen?

Wie viele Gastrobetriebe bietet auch der Aarauer Schlossbiergarten während der Fussball-EM ein Public Viewing an. Gleich mehrere Vandalenakte sorgen nun aber für Unmut beim Inhaber. Mit einem Posting auf Facebook appelliert er an die Vernunft der Fans – und er überlegt sich, das Angebot vielleicht ganz aufzuheben.
Einige gingen sogar so weit und warfen Tische über die Schlossmauern.
Bild: zvg
Der Sachschaden beläuft sich bereits auf 3500 bis 4000 Franken.
Bild: zvg

Die Bilder im Posting auf der Facebookseite des Schlossbiergartens Aarau sprechen Bände: Gleich mehrere Tische wurden zerstört, weil Fussballfans ihre Emotionen während der Spiele nicht im Griff hatten. Bei einem Tisch fehlen gar zwei Holzlatten, weil er mutwillig über die Schlossmauer geworfen wurde. Der entstandene Sachschaden beläuft sich bereits auf 3500 bis 4000 Franken.

Für Rolf Portmann, Inhaber des Aarauer Schlossbiergartens, ist das Verhalten einiger Besucher absolut unverständlich. «Es ist frustrierend», erklärt er auf Anfrage. «Man kann es den betreffenden Leuten immer wieder sagen, doch es stösst auf völliges Unverständnis.»

So seien nicht nur beim Spiel Italien – Kroatien immer wieder Gäste auf Stühle und Tische gestiegen. Auch bei der Partie Schweiz – Schottland von letzter Woche hatte sich mancher nicht mehr unter Kontrolle.

Neues Ausmass an Vandalismus

Im Hinblick auf den Match zwischen der Schweiz und Italien vom kommenden Samstag herrscht im Schlossbiergarten darum reger Diskussionsbedarf. «Wir sind uns aktuell nicht sicher, ob wir das Public Viewing überhaupt weiterführen wollen», so Portmann.

Rolf Portmann ist enttäuscht.
Archivbild: Fabio Baranzini

Denkbar sei auch, dass man den Public Viewing-Bereich nur noch mit Sitzgelegenheiten aber ohne Tische möbliert. «Auch über eine Security haben wir nachgedacht. Aber so schnell ist diese nicht aufzutreiben – und es ist natürlich auch eine Kostenfrage.»

Seit 1996 bietet Rolf Portmann immer wieder Public Viewings an, aber ein solches Ausmass von Vandalismus hat er noch nicht erlebt. «Es sind vor allem unter 25-Jährige, die sich daneben benehmen», sagt Portmann. «Manche nehmen sogar eigene Getränke mit ins Public Viewing.» Mit dem älteren Publikum habe man aber gar keine Probleme.

Portmann bringt es auf den Punkt: «Es tut mir weh, dass es eine kleine, destruktive Minderheit allen anderen verdirbt.» Wie und ob das Public Viewing im Schlossbiergarten Aarau weitergeführt wird, entscheidet Portmanns Team in den nächsten Tagen.