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Hirslanden gründet in Aarau neues Zentrum für Erkrankungen des Beckenbodens
Die Hirslanden Klinik Aarau hat ein neues interdisziplinäres Zentrum für die Versorgung von Erkrankungen rund um den Beckenboden gegründet. Dieses vereine die Expertise von Fachärztinnen und Fachärzten aus Urologie, Gynäkologie, Chirurgie und Radiologie und von Spezialistinnen und Spezialisten der Physiotherapie und weiterer Fachgebiete, heisst es in einer Medienmitteilung.
Die Co-Leitung des Beckenbodenzentrums teilen sich die Ärztinnen Evgenia Bousouni (Gynäkologie) und Mirjam Bywater (Urologie), welche früher gemeinsam in einem zertifizierten Beckenbodenzentrum gearbeitet haben. Michael Stettler, Klinikdirektor der Hirslanden Klinik Aarau, ist hocherfreut über die Neugründung: «Es ist ein Privileg, unseren Patienten und Patientinnen durch die gebündelte Expertise ein umfassendes Behandlungsangebot von hoher Qualität anbieten zu können, welches auch komplexe medizinische Beckenbodenbeschwerden abdeckt.»
Komplexe oder interdisziplinäre Fälle werden im interdisziplinären Beckenboden-Board besprochen. «Dadurch profitieren die Patienten und Patientinnen für ihre Behandlung vom Wissen und der Erfahrung mehrerer Expertinnen und Experten und deren Entscheidungsfindung», so die Mitteilung. Das Leistungsspektrum umfasst die Diagnose und Behandlung von Beschwerden rund um den Beckenboden, wie zum Beispiel Inkontinenz, chronischer Beckenbodenschmerz, Blasenentzündungen oder Senkungsbeschwerden. Das Angebot werde laufend ergänzt. Ab Sommer 2025 könne zusätzlichFemale Imaging, eine auf Frauen spezialisierte Diagnostik der Radiologie, angeboten werden.
Behandlungen werden im Beckenbodenzentrum für alle Geschlechter konservativ oder auch operativ angeboten. Gynäkologin Evgenia Bousouni: «Gerne helfen wir den Patientinnen mit unwillkürlichem Harnverlust oder mit Senkungsproblemen.» Die Therapie werde für die Patientin massgeschneidert und könne konservativ (Medikamente, Physiotherapie) oder auch chirurgisch sein. Das Beckenbodenzentrum der Hirslanden Aarau sei auf minimal invasive Beckenbodenoperationen spezialisiert.
Gaudenz Curti ergänzt aus Sicht der Chirurgie: «Senkungsprobleme der Beckenorgane führen zu vielen verschiedenen Symptomen, wie zum Beispiel zu Stuhlentleerungsstörungen, Harn- und Stuhlinkontinenz. Gerade letztere ist als eines der letzten Tabus in unserer Gesellschaft oft invalidisierend. Interdisziplinäre Abklärung und Behandlung kann betroffenen Menschen eine ganz neue Lebensqualität schenken.»