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Passanten staunen: Plötzlich war die Aare nur noch ein Bach

Am späten Mittwochnachmittag sank der Pegel der Aare flussabwärts des Eniwa-Kraftwerks so stark, dass die Pfeiler des Zurlinden-Stegs nicht einmal mehr im Wasser standen. Wieso? 

«So etwas habe ich hier in über 30 Jahren nicht gesehen», sagt ein AZ-Leser, der am Mittwochabend die Aare beim Aarauer Zurlindensteg, etwas flussaufwärts vom Rüchlig-Wehr, fotografierte. Der Wasserstand war plötzlich derart tief, dass sogar die Brückenpfeiler nicht mehr umspült wurden.

Die Pfeiler des Zurlindenstegs waren nicht mehr umspült. 
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Es hatte sich am Südufer eine riesige Sandbank gebildet, die zwar schon früher im Jahr mehrmals aufgetaucht war, aber nicht in dieser Ausprägung.

Kurz nach 17 Uhr am Mittwoch.
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Auf der Brücke blieben die Passanten fasziniert stehen und beobachteten das Schauspiel. Das war kurz nach 17 Uhr. Eine Stunde später war der Pegel bereits wieder gestiegen:

Eine Stunde später hatte sich der Pegel wieder etwas erholt, er ist allerdings generell tief.
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Die AZ hat bei Eniwa, die das Kraftwerk noch etwas weiter flussaufwärts betreibt, nachgefragt, wodurch sich dieser plötzlich tiefe Pegel erklären lässt. Wie Eniwa-Sprecherin Andrea Portmann sagt, verzeichne man im Allgemeinen nach wie vor eine tiefe Wassermenge. Die Problematik hatte die Energieversorgerin Eniwa gegenüber der AZ schon im Frühling ausgeführt. Damals, im Mai, waren die niederschlagsarmen Winter- und Frühlingsmonate sowie die früh eingesetzte Schneeschmelze Schuld am tiefen Pegel.

Der Oktober gehört generell nicht zu den Monaten mit überdurchschnittlich hohen Pegelständen. Doch die Situation in Aarau am Mittwoch war ausserordentlich. Andrea Portmann erklärt, wie es dazu kam: «Am Nachmittag hatten wir im Wasserkraftwerk einen kurzen Ausfall von zwei Maschinen. Die gemachte Beobachtung kann darauf zurückgeführt werden.» Bei so einem Ausfall wird mehr Wasser oberhalb des Kraftwerks zurückgehalten, es kommt unterhalb zu Pegelschwankungen.

Aarau hat keine Wassermessstation des Bundes, aber Brugg. Aus den Stationsdaten ist ersichtlich, dass das Abfluss-Monatsmittel im Oktober 2021 bei 155 Kubikmeter pro Sekunde lag. Für die letzten 24 Stunden weist die Station einen Abfluss-Mittelwert von 138 Kubikmeter pro Sekunde aus, bei einem Pegelstand von 331,19 Metern über Meer. Das ist leicht tiefer als der Pegel im Oktober 2021. Die Hydrodaten des Bundes sind hier ersichtlich.