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Von violettem Curry und anderen Ideen: Die Erfolgsgeschichte von «Chalira»

Einst hat Koch Michael Morskoi in der Zimmerstunde angefangen, an Gewürzrezepten zu tüfteln. Zehn Jahre später hat sich «Chalira» zu einem Unternehmen mit acht Mitarbeitern gemausert, die Gewürze werden inzwischen in der ganzen Schweiz und sogar in London verkauft. 

Mit violettem Curry fing es an. Besser gesagt: mit der fixen Idee, violettes Curry herzustellen. Und weil er nicht lockerlässt, wenn er etwas will, tüftelte er so lange, bis er violettes Curry hatte. Michael Morskoi (38) lacht. So ist das bei ihm. Und das Curry war nur der Anfang.

Michael Morskoi hat «Chalira» vor zehn Jahren gegründet.
zvg/Timo Orubolo Fotografie/Aargauer Zeitung

Zehn Jahre ist das nun her. Heute steht der gelernte Koch mit seiner Gewürzmüllerei Chalira ganz woanders: nicht mehr in einem Kabäuschen im Adelbändli, sondern in der Alten Mühle im Hammer, mit einem Sortiment so breit wie die Farbpalette, mit einem Team von acht Mitarbeitern. Gewürze und Senfe von «Chalira» werden in rund 300 Läden schweizweit verkauft und inzwischen gar in London. Vor zwei Jahren konnte Morskoi eine GmbH gründen und seine langjährigen Mitarbeiter beteiligen, und seit drei Jahren unterstützt der inzwischen 100-köpfige Verein Gesellschaft zur Schlossmühle die Gewürz- und Senfmühle. Mehrere Führungen finden inzwischen jede Woche statt, Touristen aus aller Welt besuchen die Gewürzmühle.

«Noch immer etwas surreal»

Eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch. «Davon habe ich geträumt», sagt Morskoi. Aber dass es jemals so kommen würde, hätte er nie gedacht. «Schon allein diese Mühle hier; hätte ich so was gesucht, hätte ich es niemals gefunden. Das war ein absoluter Glücksfall und noch immer etwas surreal.»

Michael Morskoi (ganz rechts) und sein Team betreiben in der Schlossmühle Aarau die Gewürzmühle Chalira.
zvg/Timo Orubolo Fotografie/Aargauer Zeitung

Während die meisten Unternehmen unter der Pandemie litten, setzte «Chalira» zum Höhenflug an: «Die Leute sind daheimgeblieben und haben gekocht», sagt Morskoi. Dazu kamen Grossaufträge von Unternehmen für Kundengeschenke. «Die letzten zwei Jahre liefen für uns grossartig.» Wie er sich das alles erklärt? Er sei immer seiner Leidenschaft gefolgt, sagt er. «Nachhaltigkeit und Regionalität standen bei uns von Anfang an immer im Zentrum, und in den letzten Jahren trafen wir damit genau den Zeitgeist.» Und so habe eines das andere ergeben.

Vor zwei Jahren wurde mit dem Einzug von «Chalira» aus der Mühlenattrappe die Aarauer Schlossmühle. Die Mühle war 1976 gebaut worden, um das geschenkte Mühleninventar aus Bözen unterzubringen.
Timo Orubolo Fotografie/Aargauer Zeitung

Bald soll es auch Aarauer Mehl geben

Stehenbleiben ist für Morskoi natürlich keine Option. Eben haben er und sein Team eine neue Tee-Linie lanciert und neue Gewürze in die Palette aufgenommen. Ausserdem soll demnächst die alte Getreidemühle saniert werden, damit wieder Aarauer Mehl gemahlen werden kann. «Das ist es wohl, was mich mitunter am meisten freut: das Interesse, das man diesem alten Handwerk entgegenbringt, und wie sehr sich die Leute von den Produkten begeistern lassen.»

Am Samstag (10 bis 16 Uhr) wird das Zehn-Jahr-Jubiläum gefeiert. Nebst Führungen und Events wie einer Kräutersalz-Werkstatt für Kinder gibt es u. a. Musik von Chris Derendinger (Paolafuerte).