Mediensprecher der Kantonspolizei will zurück an die Front
Bernhard Graser ist vielen Aargauer und Aargauerinnen bekannt: Seit nunmehr 18 Jahren ist es oft er, der in den Medien über die Belange der Kantonspolizei Aargau informiert. Obwohl ihm seine Arbeit gefällt, verfolgt ihn schon länger der Wunsch, wieder reguläre Polizeieinsätze an der Front zu leisten – so, wie er es zu Beginn seiner Karriere gemacht hat. Gegenüber ArgoviaToday sagt er: «Ich habe auf dem Polizeiposten in Zofingen angefangen, das war fast meine beste Zeit. Ich habe immer den Kontakt mit der Bevölkerung in verschiedensten Situationen geschätzt.»
Dieser Wunsch wird ihm jetzt ermöglicht. Bei der Kantonspolizei in Lenzburg wird er von Januar bis April 2024 ein Stage absolvieren. «Ich gehe als einfacher Polizist raus ohne Allüren. Ich bin sehr motiviert und freue mich», so Graser. Obwohl es fast 20 Jahre her ist, dass er diese Art der Polizeiarbeit ausgeübt hat, will er auf keinen Fall anders als die anderen behandelt werden. «Ich habe den Kolleginnen und Kollegen in Lenzburg ausdrücklich gesagt, dass ich auf keinen Fall mit Samthandschuhen angefasst werden will, ich bin einer von ihnen», sagt Graser. Etwas Unterstützung werde er aber trotzdem brauchen.
Aus erster Hand berichten, statt nur Theorie nacherzählen
Die Bekanntheit, die er durch seine Arbeit erlangt hat, könne ihm beim Bewältigen seiner Aufgaben unter Umständen aber auch nützlich sein, wie Graser selbst sagt: «Vielleicht gibt es mal eine schwierige Situation, die man dadurch, dass man sich kennt, etwas entspannen kann.»
Die Vergleiche mit dem langjährigen Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, Marco Cortesi, dem SRF sogar ein Dokumentarfilm nach seiner Pension widmete, freut den Aargauer zwar, in den Vordergrund stellen will er sich aber nicht. Die Bevölkerung zu informieren macht Graser stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen, welche tägliche im Dienst sind.
Er müsse dabei sehr viel über die Polizeiarbeit erzählen, deshalb sei es ihm besonders wichtig, wieder zur Basis zurückzukehren, um zu sehen, wo diese Arbeit geleistet wird. «Es ist immer besser, wenn man das am eigenen Leib erlebt hat und aus erster Hand berichten kann, als dass man das theoretisch machen muss», sagt Graser weiter. Das sei auch der Hauptzweck seiner «Auszeit».