Schon 1000 Unterschriften für Stimmrechtsalter 16 – auch die Gewässer-Initiative sammelt fleissig: «Kurz davor, die 3000 zu erreichen»
Die Unterschriftensammlung für die Initiative, die das Stimmrechtsalter 16 im Aargau fordert, läuft laut Komiteemitglied Travis Schmidhauser «mega gut». 1000 Unterschriften hat das Komitee bisher gesammelt. Damit fehlen noch 2000 Unterschriften.
Die Initiantinnen und Initianten sind optimistisch, dass sie diese noch sammeln werden: «Unser Fortschritt macht optimistisch, vor allem, wenn man in Betracht zieht, dass wir erst wenige Sammelaktionen durchgeführt haben», so Schmidhauser. Bisher seien sie stark damit beschäftigt gewesen, für Initiativen der jeweiligen Mutterparteien Unterschriften zu sammeln – in den Sommermonaten hätten sie aber wieder Zeit, um sich auf die Stimmrechtsalter-16-Initiative zu fokussieren.
Geplant seien zahlreiche Sammelaktionen. Sollte die Initiative vors Volk kommen, wäre der Aargau einer von mehreren Kantonen, die bereits über das Anliegen abgestimmt haben. Zuletzt wurde im Kanton Zürich eine entsprechende Initiative abgelehnt. Im Aargau wurde die Initiative lanciert, als ein entsprechender Vorstoss im November 2021 im Grossen Rat abgelehnt wurde.
Die Initiative wird von den Juso, den jungen Grünen, der jungen EVP, der jungen GLP und der jungen Mitte unterstützt. Zudem sind einzelne Vertreterinnen und Vertreter der Jungfreisinnigen im Komitee, allerdings unterstützen die Jungfreisinnigen Aargau die Initiative nicht. Aktiv gegen die Initiative kämpft bisher aber einzig die junge SVP.
Gewässer-Initiative: Sammlung läuft gut
Noch besser als dem Initiativkomitee für das Stimmrechtsalter 16 läuft die Unterschriftensammlung dem Komitee der kantonalen Gewässer-Initiative. «Wir stehen kurz davor, die 3000 Unterschriften zu erreichen», sagt Komiteemitglied Matthias Betsche, der auch Geschäftsführer von Pro Natura Aargau ist.
Die Gewässer-Initiative fordert, dass Gewässer, Feuchtwiesen, Moore und Sumpfgebiete im Aargau besser geschützt werden. Dadurch soll die Biodiversität gefördert werden, so das Initiativkomitee. Dies sei wichtig, um zahlreiche Fisch- und Amphibienarten zu schützen. Ausserdem, so die Initiantinnen und Initianten weiter, sinke das Hochwasserrisiko, wenn Gewässer wieder naturnaher gestaltet würden. Denn naturnahe Landschaften könnten starken Regen besser aufnehmen als solche, die vom Menschen stark eingeschränkt werden.
Die Gewässer-Initiative wird von zahlreichen Umweltverbänden unterstützt, darunter beispielsweise Pro Natura oder der WWF. Bekämpft wird die Initiative hingegen vom Bauernverband, der sie «unnötig» findet. Aus Sicht des Bauernverbands gibt es bei den Gewässern und Feuchtgebieten kaum einen Bedarf nach mehr Naturschutz, da dort bereits durch die Landwirtschaft stetig mehr Biodiversitätsfläche geschaffen werde.