Sie sind hier: Home > Aargau > AEW und ETH erhalten Schweizer Energiepreis Watt d’Or – Innovation hilft dem Solarausbau

AEW und ETH erhalten Schweizer Energiepreis Watt d’Or – Innovation hilft dem Solarausbau

Die Aargauer AEW Energie AG und die ETH haben einen Algorithmus entwickelt, mit dem das Stromnetz optimiert betrieben werden kann. Für den Ausbau der Solarenergie hat dies eine hohe Bedeutung. Am Donnerstagabend hat das Bundesamt für Energie den Preis verliehen.

Am Donnerstagabend hat das Bundesamt für Energie den Schweizer Energiepreis Watt d’Or verliehen. In der Kategorie Energietechnologien gewann die Aargauer Energieversorgerin AEW Energie AG gemeinsam mit der ETH Zürich. Sie wurden ausgezeichnet für das Pilotprojekt «Online Feedback Optimization» – ein neu geschaffener Algorithmus, dank dem das Stromnetz optimiert betrieben werden kann.

«Wir sind stolz, dass wir mit der ETH mit diesem innovativen Projekt einen weiteren Beitrag zur sicheren und klimafreundlichen Energieversorgung leisten können», lässt sich Raffael Schubiger, Präsident des AEW-Verwaltungsrats, in einer Mitteilung zitieren. Der Watt d’Or gilt als Gütesiegel für Energieexzellenz, Preisgelder gibt es keine.

Ausbau von Solaranlagen bereitet dadurch weniger Probleme

Strom wird zunehmend an verschiedenen Orten produziert, etwa über Solaranlagen auf Hausdächern. Für die Netzbetreiber ist es eine Herausforderung, diese wachsenden Strommengen aufzufangen. Ein Ausbau der Netze sei schliesslich mit hohen Kosten verbunden, heisst es in der Mitteilung der AEW weiter.

Hochschulen tüfteln deshalb an Lösungen mittels mathematischer Methoden und Digitalisierung. Das Innovative am nun vom Institut für Automatik der ETH geschaffenen Algorithmus ist, über Echtzeitmessungen aus dem AEW-Stromnetz die Blindleistung und Spannung im Netz optimal zu regeln. Zu hohe Spannungen im Netz werden zum Beispiel rasch gesenkt.

Die Testphase auf dem Netz der AEW lief störungsfrei. Nun ist der Algorithmus im Dauerbetrieb. «Im Prinzip haben wir am Beispiel einer AEW-Solaranlage gezeigt, dass unsere Optimierungssoftware einen Beitrag zur Netzstabilität in der Schweiz leisten kann», sagt Lukas Ortmann, einer der verantwortlichen Forschern, in einer Mittelung der ETH.

Die Software könne auch an Wasserkraftwerken, Windkraftanlagen, Ladestationen für E-Autos oder Wärmepumpen angewendet werden. Ohne physischen Ausbau wird das Netz der AEW dadurch um rund 10 Prozent verstärkt. Kurz- bis mittelfristig können so Investitionskosten reduziert und das Netz stabiler gehalten werden, während in den nächsten Jahren die Solarenergie ausgebaut wird.

Von links: Raffael Schubiger, VR-Präsident AEW, René Soland, Leiter Netze, Adrian Schwammberger, Leiter Netzinfrastruktur und Betrieb, Alessandro Scozzafava, Teamleiter Netzentwicklung, nehmen mit den Vertretenden der ETH Zürich die Watt d’Or Trophäe im Kursaal Bern entgegen.
Bild: BFE 2024/zvg