Ab Mittwoch: 90 Güterzüge täglich durch Gotthard – Auch Direktzüge nach Italien wieder geplant
Nun ist im Detail klar, wie die teilweise Wiederinbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels kommende Woche ablaufen soll. Wie die SBB am Freitag mitteilte, sollen ab Mittwoch wieder «rund 90 Güterzüge» täglich durch die nicht beschädigte Tunnelröhre verkehren dürfen. Zusätzlich sollen weitere «rund 20 Güterzüge» über die Bergstrecke umgeleitet werden.
In einem ersten Schritt sollen dabei im In- und Ausland abgestellte Transitzüge verkehren. Diese konnten laut SBB wegen der Eckhöhe nicht über die Panoramastrecke umgeleitet werden. Damit alle Güter befördert werden können, müssen laut SBB weiterhin auch Züge über durch den Lötschberg und über die Brenner-Strecke umgeleitet werden.
Für Personenzüge bleibt der Gotthard-Basistunnel jedoch, wie am Mittwoch angekündigt, gesperrt. Allerdings kündigt die SBB an, das Angebot ab dem kommenden Donnerstag auch für Personen zu verbessern. «Züge von und nach Italien verkehren wieder direkt», schreibt die Bahn. Aber Vorsicht: Aufgrund des Umwegs über die Bergstrecke fahren diese jeweils früher ab als üblich.
Zudem wird das Sitzplatzangebot im nationalen Verkehr ab kommendem Donnerstag weiter ausgebaut. Laut SBB ist dieses dann «nur noch leicht eingeschränkt». Fazit der Bahn: «Auch spontane Tagesausflüge ins Tessin sind wieder gut möglich.»
Für Kundinnen und Kunden, deren Reise aufgrund der Schliessung des Tunnels länger dauert, gibt es zwar weiterhin keinen Rabatt. «Generelle Preisreduktionen aufgrund der längeren Reisezeit sind jedoch nicht vorgesehen», schreibt die SBB. Ab dem 24. August sollen auf der Nord-Süd-Achse jedoch wieder Spartickets angeboten werden. Und wer eine gebuchte Reise nicht antrete, erhalte das Billett vollständig rückerstattet.
Jenen Kundinnen und Kunden, die ein GA besitzen, kommt die SBB allerdings etwas entgegen. Sie können das Abonnement während 30 Tagen hinterlegen oder erstatten lassen. Kundschaft des GA-Night mit Wohnort Tessin bietet das Bahnunternehmen zudem an, ab dem 10. September am Sonntagabend jeweils bereits ab 18 Uhr zu reisen.
Vor gut einer Woche war ein Güterzug aus Italien kommend im Gotthard-Basistunnel entgleist. Bei der Multifunktionsstelle Faido geriet ein Güterwagen zudem in einen Kreuzungsstollen und durchschlug teilweise ein geschlossenes Sicherheitstor. Personen kamen bei dem schwersten Unfall in dem erst vor knapp acht Jahren eröffneten, längsten Bahntunnel der Welt nicht zu Schaden. Dennoch sind die Folgen aufgrund der seither erfolgten Schliessung beträchtlich. (sat)