Abschlussklassen ersetzten Kugelschreiber und Tastatur durch Säge, Schaufel und Baumschere
Kirschlorbeeren blühen schön, bringen attraktive Beeren hervor und sind immergrün. Sie eignen sich somit auf den ersten Blick ideal für Garten und Hecken. Aber: Sie gehören zu den invasiven Neophyten und sind alles andere als harmlose Zierpflanzen.
Kirschlorbeeren kommen aus Südosteuropa und wurden als Zierstrauch in die Region eingeführt. Sie gehören nicht – wie der Name vermuten lässt – zu den Lorbeergewächsen, sondern zu den Rosengewächsen. In der Region gefällt es ihnen so gut, dass sie sich sehr schnell ausbreiten. Kirschlorbeeren sind giftig – vor allem ihre Blätter und Samen. Trotzdem werden die Beeren von Vögeln gefressen und dadurch in weitem Umkreis verteilt. Sie verbreiten sich so in andern Gärten, aber auch an Waldrändern nehmen sie immer mehr Platz ein.
Im Garten begehrt, im Wald störend
Was sie als Heckenpflanzen begehrt macht, ist am Waldrand verheerend: Da sie immergrün und recht robust sind, verdrängen sie mit ihrem dichten Laubwerk die ursprüngliche Vegetation an den Waldrändern und behindern dort die natürliche Verjüngung.
Im Unterricht an der Volksschule sind Nachhaltigkeit und Ökologie immer wieder ein Thema. Damit «invasive Neophyten» nicht abstrakte Fremdwörter bleiben, haben 75 Schülerinnen und Schüler der Bezirksschule unter der Leitung von Fachpersonen des Forstbetriebs Uerkental den nahen Waldrand von Kirschlorbeer gesäubert.
Die Neophyten-Aktion wurde in Zusammenarbeit mit den Forstbetrieben und dem Werkhof organisiert. Sie soll als Ergänzung zu den Litteringtagen «Aktion sauberes Zofingen» künftig regelmässig durchgeführt werden, und zwar im Frühling durch die Bez und im Herbst durch die SeReal. Die «Aktion sauberes Zofingen» wurde im Jahr 2019 als Ersatz für wegfallende Papiersammlungen ins Leben gerufen und ist zu einem festen Bestandteil des Schuljahres geworden. (pd)