Sie sind hier: Home > Volksinitiative > Ja zur Volksinitiative: Politiker weibeln für ein Verbot von Tabakwerbung

Ja zur Volksinitiative: Politiker weibeln für ein Verbot von Tabakwerbung

Der Tabakwerbung soll es an den Kragen gehen. Am Dienstag haben nun diverse Politiker an einer Medienkonferenz das Wort für die Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» ergriffen. Sie bemängelten, dass die Zigarettenwerbung sich mittlerweile ganz gezielt an Jugendliche richte:

«Sie hat sich in den vergangenen Jahren stark von den klassischen Werbekanälen weg verlagert und erscheint nun im Internet, in den sozialen Medien, an Verkaufsstellen und an Festivals»,

sagte Christina Bachmann-Roth, Präsidentin Die Mitte Frauen. Die Frauensektion der Mitte hat anders als die Mutterpartei bereits eine Parole gefasst.

Daneben haben SP, EDU, Grüne, EVP und Junge Grüne die Ja-Parole beschlossen. Auch die Grünliberalen haben an ihrer Delegiertenversammlung von diesem Wochenende ja gesagt. «Dass Tabakwerbung wirkt, steht ausser Frage. Weshalb sonst würde so viel Geld dafür investiert?», sagte Lilian Studer (EVP).

Der Initiativtext fordert ein Verbot jeder Art von Werbung für Tabakprodukte, die Kinder und Jugendliche erreicht. Zudem will die Initiative Bund und Kantone dazu verpflichten, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Hohe Kosten durch Tabak

Mehrere Referenten verwiesen auf die hohen Gesundheitskosten, die im Zusammenhang mit Tabakkonsum anfallen – die Rede ist von 3 Milliarden Franken. «Umgerechnet bedeutet dies, dass eine vierköpfige Familie jedes Jahr fast 1’500 Franken für die gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums bezahlen muss», sagte Hans-Peter Kohler, der im Kanton Bern für die FDP in einem Gemeinderat sitzt. Bei einer konsequenten Umsetzung der Vorlage würde die Schweiz viel Geld sparen, sind sich die Befürworter sicher.

Am 13. Februar stimmt das Schweizer Stimmvolk über die Initiative ab. Gegen die Vorlage sprechen sich Economiesuisse, der Gewerbeverband, der Verband Schweizer Medien, das Konsumentenforum und zahlreiche Verbände der Werbe- und Marketingbranche aus.

Während die FDP und SVP bereits die Nein-Parole beschlossen haben, steht die Parole der Mitte noch aus. Im Parlament war sie mehrheitlich gegen die Initiative. Für ihre Gegner ist die Initiative ein «extremes und unnötiges Werbeverbot». Auch der Gegenvorschlag nehme den Jugendschutz mit der Alterslimite von 18 Jahren und dem Verbot von auf Jugendliche ausgerichteter Werbung ernst. (mg)

Schreiben Sie einen Kommentar