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Aargauer Regierung: CO2-Messgeräte in jedem Schulzimmer unnötig

Die Übertragung des Coronavirus durch Aerosole sei ausreichend bewiesen. Besonders bei den Schulen sei dies eine «gefährliche Tatsache, die wirkungsorientiert angegangen werden muss». Das schreibt die GLP-Fraktion des Grossen Rats in einer Interpellation mit Fragen zur Aerosolübertragung des Virus und weiteren Schutzmassnahmen in Schulen.

Da sich Kinder unter 12 Jahren erst im neuen Jahr impfen lassen können und sich im Kanton Aargau weniger als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler an den repetitiven Tests beteiligen, müssten andere Massnahmen zum Schutz vor Aerosolen gewährt werden, heisst es im Vorstoss. Dabei hat die GLP nicht nur die Schulen im Blick, auch für andere öffentliche Gebäude und Spitäler blieben die Aerosole ein Thema, «da bewiesenermassen nicht überall zuverlässig gelüftet wird und werden kann».

Regierungsrat: Das ist Sache der Schule vor Ort

Um eine Übertragung des Coronavirus zu verhindern, sei es nach wie vor wichtig, Massnahmen zu kombinieren, schreibt der Regierungsrat Ende letzter Woche in seiner Antwort auf die Interpellation. Es sei daher wichtig, Abstand zu halten und Maske zu tragen, sich impfen zu lassen und gut zu lüften. Denn eine gute und effiziente Durchlüftung von Innenräumen verdünne und vermindere Aerosole. In vielen Schulen werden regelmässige Luftmessungen durchgeführt, zahlreiche Volksschulen hätten CO2-Messgeräte im Einsatz, heisst es von Seiten des Regierungsrats weiter.

Für deren Anschaffung und Nutzung sind jedoch die Gemeinden verantwortlich. Grundsätzlich begrüsse der Regierungsrat den Einsatz solcher Geräte in den Schulen als guten Indikator für die Qualität der Luft. Es sei aus seiner Sicht aber nicht zwingend notwendig, dass jedes einzelne Schulzimmer mit fix installierten CO2-Messgeräten ausgestattet wird, da nach einem Einsatz über wenige Tage klar sei, wann zukünftig jeweils der richtige Zeitpunkt zum Lüften ist.

Luftfilter: Regierungsrat hat mehrere Bedenken

Beim Einsatz mobiler Luftfilter wiederum sei zu beachten, dass sie genügend Reinigungsleistung haben und regelmässig gewartet werden müssen. Das sei mit hohen Kosten verbunden, dennoch müsse weiter gelüftet werden, die Luftfilter alleine verbesserten die CO2-Situation nicht. «Weiter sind auch Faktoren wie Energieverbrauch, Platzbedarf oder Lärmemissionen zu beachten», so der Regierungsrat. Er sieht deshalb von einer verbindlichen Vorgabe bezüglich Luftfilter ab.

An den kantonseigenen Schulen der Sekundarstufe II ist die Situation unterschiedlich: Eine Kantonsschule und eine Berufsfachschule haben alle Unterrichtsräume mit CO2-Messgeräten ausgestattet. An den anderen Kantons- und Berufsfachschulen seien die Geräte in besonders schwierig zu lüftenden Räumen installiert. Die wichtigste Erkenntnis aus dem vergangenen Winter daraus sei, dass regelmässiges Lüften auch während der Lektionen nötig sei, so der Regierungsrat.

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