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Immer höhere Tarife und Beschaffungskosten: Strompreise im Aargau steigen 2024 erneut

Höhere Kosten für die Netzübertragung, steigende Netznutzungskosten sowie erhöhte Tarife der Swissgrid lassen die Stromkosten im kommenden Jahr erneut steigen. 

Auch die allzeit hohen Preise an den Energiehandelsplätzen in Europa sowie die historische Trockenheit im Sommer hätten die Beschaffungskosten für die Energie nach oben getrieben, heisst es im Schreiben der AEW Energie AG vom Mittwoch.

Dies führe dazu, dass die Strompreise der AEW auch für das kommende Jahr 2024 in der Grundversorgung steigen. Die konkrete Preissteigerung führt das Unternehmen an einem Beispiel eines Vierpersonen-Haushalts aus. Dort müsse mit Mehrkosten von 36.25 Franken pro Monat resp. 435 Franken pro Jahr (ohne MwSt.) gerechnet werden. Zudem steige per 1. Januar 2024 auch die Mehrwertsteuer für Energiepreise von 7,7 auf 8,1 Prozent.

Eine dementsprechend höhere Einspeisevergütung gebe es für selbst produzierten und rückgelieferten Strom. Laut der AEW erhalten Anlagenbesitzer ab 2024 eine um 67 Prozent resp. 6.10 Rp. höhere Einspeisevergütung. Dies führe bei einer jährlich durchschnittlichen Einspeisung von 6500 kWh zu Mehreinnahmen von von rund 394 Franken.

Steigende Kosten für Netznutzung und Stromreserve des Bundes

Konkret macht die AEW die Preiserhöhung an den gestiegenen Kosten für die Netzübertragung sowie den Netznutzungskosten im Verteilnetz fest. Zudem erhöhe die nationale Netzgesellschaft Swissgrid ihre Tarife für das kommende Jahr um 22 Franken, was einer Kostensteigerung von über 30 Prozent entspreche. Darüber hinaus müssten Stromkunden ab 2024 die Kosten für die Stromreserve des Bundes in Höhe von 54 Franken (1.20 Rp. je kWh) tragen. Dies führe zu einer gesamthaften Erhöhung der Netznutzung und Abgaben von 10.25 Franken pro Monat und Haushalt (exkl. Mehrwertsteuer).

Überhaupt seien die Preise an den europäischen Energiehandelsplätzen bereits seit Mitte 2021 am Steigen, wie die AEW weiter schreibt. Dies insbesondere aufgrund höherer Brennstoff- und CO2-Preise sowie Kraftwerksausfällen und -abschaltungen. Der Krieg in der Ukraine und die historische Trockenheit im Sommer verschärfe die bereits angespannte Preissituation zusätzlich und löse eine Energiekrise aus. So hätten die Strompreise an den europäischen Energiehandelsplätzen in der zweiten Jahreshälfte 2022 nie gesehene Höchstwerte erreicht. (luk)