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Bund und Kanton Aargau bringen schützenswerte Ortsbilder auf den neuesten Stand

Nach 40 Jahren ist es Zeit für ein Update: Der Kanton Aargau überarbeitet zusammen mit dem Bundesamt für Kultur die Liste seiner schützenswerten Ortsbilder. Was das genau bedeutet.

Im Kanton Aargau werden die schönsten Ortsbilder neu unter die Lupe genommen und revidiert. Dafür werden auch Ortsbesichtigungen in verschiedenen Aargauer Gemeinden durchgeführt. Das teilt das Bundesamt für Kultur (BAK) mit.

Die Grundlage für den ganzen Prozess bildet das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz, genannt ISOS. Es hilft den Behörden der Denkmalpflege, des Ortsbildschutzes sowie des Bau- und Planungswesens, besondere Baukultur zu erkennen und zu bewahren, und ist somit ein wichtiger Leitfaden für Planungen und Bauprojekte.

Im Aargau wurden die Ortsbilder in den 1970er-Jahren erstmals erfasst. Die Aargauer ISOS-Daten stammen aus dem Jahr 1988. Seither gab es keine Überarbeitung, und entsprechend hat sich vieles verändert.

Was Bund und Kanton genau machen

Deshalb werden die Aufnahmen jetzt Schritt für Schritt aktualisiert, heisst es auf der Website des Bundes. Insgesamt gibt es im Kanton Aargau 61 Ortsbilder von nationaler Bedeutung. Unter anderem gehören die Städte Aarau, Bremgarten und Brugg dazu, aber auch Dörfer wie Endingen oder Thalheim.

Auch Endingen und seine denkmalgeschützte Synagoge haben nationale Wichtigkeit.
Bild: Alex Spichale

Was wird genau gemacht? Für jedes Ortsbild von nationaler oder regionaler Bedeutung wird eine Ortsbildaufnahme erstellt. Dabei handelt es sich um ein Inventarblatt mit Übersichtsplan, Beschreibungen und Fotos, das Angaben zur Bewertung und Informationen zu einzelnen Ortsbildteilen und Erhaltungszielen enthält, heisst es auf der Website des Kantons Aargau.

Der Fokus der Revision liege auf der baulichen Entwicklung der Orte seit der Erst­inventarisation in den 1970er-Jahren und dem heutigen Erscheinungs­bild, heisst es auf der Website des Kantons Aargau. Bei der Analyse und Bewertung der Ortsbilder werden die Lage­qualitäten, räumliche und architektur­historische Qualitäten berücksichtigt. Auf dem Geoportal des Bundes findet sich zu allen schützenswerten Ortsbildern von nationaler Bedeutung ein Dossier mit Informationen und historischen Bildern.

Auch regional bedeutende Ortsbilder werden überarbeitet

Und was gehört eigentlich zu einem Ortsbild? Der Kanton schreibt dazu Folgendes: «Das Ortsbild umfasst die Siedlung in ihrer Gesamtheit, die visuelle Erscheinung eines Ortes als Ganzes. Dazu gehören Gebäude, Strassen und Plätze, aber auch unbebaute Räume wie Gärten, Pärke oder Freizeit­anlagen. Zudem kann das Ortsbild Wiesen, Äcker oder Rebhänge umfassen, wenn diese mit der Bebauung in Beziehung stehen.»

Ganze sechs Jahre sind für die Revision eingeplant. Begleitet wird diese vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons. Die Gemeinden gehen dabei nicht vergessen. Sie bleiben laufend auf dem neusten Stand und können ihre Rückmeldungen abgeben, bevor der Bundesrat das Inventar endgültig verabschiedet.

Gleichzeitig aktualisiert der Kanton auch die Ortsbilder von regionaler Bedeutung, die im kantonalen Richtplan festgehalten sind. Dies betrifft 136 Ortsbilder, wie der Website des Kantons zu entnehmen ist. Die komplette Liste der Ortsbilder von nationaler und regionaler Bedeutung finden Sie hier. Dazu gibt es auch eine Online-Karte.(med/cri)