«Als Mitglied vom Fahnezug hani mi sehr uf s’Gfächt gfreut – leider hets a dem Fritig de ganz Tag grägnet»
«Estimados miembros de la comisión de la fiesta de niños, estimados profesores y maestros, queridos niños y niñas, bienvenidos al día más hermoso de Zofingen.
Liebi Schüelerinne und Schüeler, wenn euch jetzt dje Begrüssigsasprach spanisch vorcho isch, denn liggeder goldrichtig. De Grund warum ech dje formelli Begrüssigsasprach für d’Behörde, d’Chinderfäschtkommision, d’Lehrer und euch uf spanisch usgwählt ha, isch, will ihr im wiitere Verlauf vo minere Asprach es paar Informatione über mini neui Heimat Costa Rica, wo spanisch sprächend isch, erfahre werdet. Bevor mer aber zäme de Sprung über de Atlanik mached, blibemer z‘Zofige, wo ech euch zerscht es paar eigeni Erinnerige vo minere Schüeler-Chinderfäschtzit möcht verzelle.
Ech ha z’Zofige mini ganzi Schuelzit dörfe verbringe und ha mi wahrschindlech wie ihr au, Jahr für Jahr ufs Chinderfäscht gfreut. En erschte Höhepunkt isch gsi, wo ech im erschte Oberstufejahr s’erschte Mal han dörfe bi de Kadette debi si. Ech ha Respäkt gha, won i s’erschte Mal ha chöne mit em Gwehr umehantiere und de erschti Platzpatroneschuss ha dörfe abgeh.
Durch das, dass ech bi de Juniore bim Sportclub Zofige tschuttet ha, han ech bi mim letschte Chinderfäscht als Käpten dörfe d’Schüler Mannschaft zämestelle, wo am Donnschtignamittag de Fussballmatsch gäge d’Lehrer uf de Bez-Wiese gspielt het. Obwohl das jetzt bereits 44 Jahr sid her isch, erinneri mi immer na a euse 5:3 Sieg gäge d’Lehrer. Als Mitglied vom Fahnezug hani mi natürlech sehr uf s’Gfächt, uf em schönschte Fäschtplatz i de Schwiiz, gfreut. Umso grösser isch d’Entüschig gsi, dass a dem Tag s’Wätter nid mitmacht het. A dem Fritig hets de ganz Tag grägnet, und so het de, de Namittag statt uf em Heitere, im BZZ-Gebäude stattgfunde. Statt s’Gfächt isch denn tanze i de Disco agseit gsi.
Wemer scho bim Tanze sind, dazumal hets für d’Oberstufeschüeler z’Zofige en Jugendträff namens Güetli gä. S’Güetli isch zwische de hütige Migros und em Bahngleis gsi. A de Samschtigöbige zwische 7 bis 10 het döt jewils ä Schülerdisco imene alte Holzhus stattgfunde. De damaligi DJ Werni Bluem hets jewiils fertig bracht, d’Stimmig eso azheize, dass alli rhytmisch zu de Musig uf dem Holzbode umgumpet sind, so dass d’Nadle vom LP Vinilplattespiler uf de Platte ghüpft isch. Wie das dä tönt het, das chönd ihr euch bestimmt vorstelle.
Mit drissgi hets mich brueflech nach Costa Rica verschlage, als technische Leiter für es Solarenergieprogramm binere Schwizer Entwickligshilfsorganisation. Obwohl ech jetzt scho 30 Jahr über 10’000 Kilometer vo Zofige ewäg läbe, hani all dje Jahr versuecht, am schönschte Tag im Jahr vo Zofige au presänt zi.
Won ech de Name Costa Rica ghört ha, ischs mer wahrschindlech glich wie euch ergange: Ech ha das Land zerscht uf de Wältcharte müesse sueche. Ech bi denn uf em amerikanische Kontinänt fündig worde, ganz genau in Zentralamerika. Ihr kenned bestimmt Panama, döt wo sech de Pazifischi und Atlantischi Ozean am nächschte sind. Oberhalb vo Panama liit Costa Rica, wo im Norde a Nicaragua gränzt, im Osten an Atlantische Ozean au Karibik gnännt, und im Weschte an Pazifische Ozean.
Vo de Grössi her isch Costa Rica es bitzli grösser als d’Schwiz het aber nur zirka d’Helfti a Iiwohner. S’Land isch bekannt für ä sehr vielfälltigi Tier und Pflanzewält. Statt grossi Bergmassiv wie i de Schwiiz hets in Costa Rica viel Urwald. Es söll 140 verschideni Schlangearte gä, 23 devo sind Giftschlange. Die gröschte Raubtier sind de Jaguar und de Puma. I de Flüss hets Krokodil wo bis zu 5 Meter lang chönd werde. Unfäll mit Mänsche gits praktisch nur mit de Krokodil und de Schlange.
So jetzt isch aber gnueg mit Geografie, schliesslech fange ja morn d’Ferie a.
Dadurch dass Costa Rica sehr viel Natur het, isch das Land i de letschte Jahre zunere bedütende Tourismus-Destination worde, wo au vo vilne Schwizer bsuecht wird.
Ä typischi Tourischte-Destination isch de Ort Tortuguero wo am Atlantik, also i de costaricanische Karibik liit. De Ort isch komplett im Dschungel und nur per Boot oder Chliflugzüg erreichbar. Durch de Urwald füered verschideni stilli Wasserkanäl.
Dass sech d’Schwizer im Usland mängmal es bizli speziell benämed, ghört mer immer wieder von zwei guete Kollege wo in Costa Rica es Reisebüro führed. Wo ä 14-chöpfigi Schwizer Seniorereisegruppe mit eme Chliboot imene Site-Fluss underwägs gsi isch, mit der Idee, Tier z’gseh, het de Tourleiter s’Boot aghalte und ufene überhängende Ascht zeigt. Uf dem Ascht hets en grosse Leguan gha. Leguane werded in Costa Rica bis zu 1 Meter 80 m lang. D’Helfti davo isch de Schwanz, es sind Vegetarier und harmlosi Tier. D’Schwizer Seniore sind begeistert gsi vo dem Prachtsexemplar und händ Kamaras grichtet und agfange fötele. Wills im Dschungel immer rächt dunkel isch, hets us all dene Kamaras blitzt. De Leguan isch de vo dene Blitze so verschrocke, das er usgrutscht isch und uf dje Seniore abegheit isch. Im Boot isch dä fascht echli Panik usbroche, was de dezue gführt het, dass es fascht kenteret isch. De Leguan het sech denn aber schnäll befreit und isch us em Boot is Wasser gsprunge und davo gschwumne. Für dje ältere Schwizer isch das z’viel gsi, de Tourleiter het dje Tour müsse abbräche und is Hotel zrugg fahre, wo es par älteri Lüt Betreuig brucht hend.
Di zweiti Episode zeigt s’gschaffige Verhalte vo gwüssne Schwizer. I dem Bispiel nänemer d’Person us Datschutzgründ Heiri Huber. Wider binere Schwizer Senioregruppe, isch s’Programm gsi am 7ni am Morge Zmorge ässe und dänn isch ä g’fürti Urwaldwandrig grad hinderem Hotel plant gsi. 13 vo 14 Teilnähmer sind dänn au wie mers gwöhnt isch vo de Schwizer, pünktlich am Zmorgtisch erschiene. Ä Frau Huber vo Züri het de sehr nervös de Tourleiter ufgsuecht und gseit, si heig kei Ahnig wo ihre Ehema sig. Geschter vor em ischlafe im Bungalo sig s’letschte Mal gsi, wo si ne gseh heig. Sofort sind den drü Gruppe mit Hotelagschtellte und andere Tourleiter bildet worde, wo de a verschiedene Ort im Dschugel uf d’Suech nach em Heiri Huber ufbroche sind. In Costa Rica ghört mer ab und zu, dass sech Lüt im Dschungel verlaufed und den de Rückwäg nüme findet.
Am viertel vor achti chunt de Heiri Huber mit Hobelspän i de Haar und a de Chleider zum Restaurant. D’Frau Huber natürli erliechteret, het dä ihre Ma gfröget: Heiri wo bisch du gsi, s’ganze Hotel suecht nach dir. Er het de gseit er sig sehr früeh wach gsi, heig nüme chöne schlafe und seig dä d’Hotel Alag go aluege. Im hindere Bereich heiged lokali Arbeiter en Holzbode bimene neue Bungalo installiert. Aber die heiged ja kei Ahnig gha vo schaffe. Er heig dänn de Hobel i’d Händ gna und dene zeiget wie mer i de Schwiiz schaffi. Das seig so interessant gsi, dass er vergäesse heig uf d’Uhr z’luege. Ja Schwiizer im Usland, das isch mängmal nid so eifach.
Für die ältere Schüeler wett i es Thema aspräche, wo leider in ganz Latinamerika und generell i Dritt-Wält-Länder es grosses Problem isch: d’Korruption.
So wie i de meischte Länder uf dere Wält chamer sich in Costa Rica legal drü Mönet ufhalte. Was vili mached, wo länger wänd blibe, isch, sie gönd für drü Tag usser Land, über d’Landesgränze nach Panama oder Nicaragua. En Schwizer wo het welle länger als die drü Mönet in Costa Rica bliebe, het ghört, dass statt drü Tag us em Land zga, mer in Nicaragua cha en Zöllner bestäche. Heisst ihm versteckt 30 Dollar cha gä und de Zöllner ihm dä de Stämpel im Pass git, dass er mindeschtens ebe drü Tag usser Land gsi isch. Er isch de a de Gränze zu Nicaragua acho und het den s’Päch gha, das er einersits amene 26. Februar itroffe isch, und, dass er ufenen nicaraguanische Zöllner gstosse isch, wo wahrschindlech nid e sone gueti Usbildig het dörfe gnüsse wie ihr das i de Schwiz bechömed. Er het den i sim Pass en Rückreisestämpel mit Datum 30. Februar becho. Ja liebi Chind, wie ihr bestimmt alli wüssed, gits uf keim Kaländer uf dere Wält en 30. Februar.
Dem fule Akt, dem seit mer Korruption. Dadefür bruchts immer mindeschtens zwei Persone: Eini wo bereit isch, en Beamte für en illegale Gfalle z’bezahle, und en Beamte, wo bereit isch, für en illegale Gfalle Gäld z’kassiere. Korruption fangt bi eifache Strasseverchehrsbuesse a, wo mer statt am Staat d’Bues zahlt, amene Verkehrspolizischt versteckt es Nötli histreckt und er das aanimmt. Leider gits d’Korruption au bis zur Vergab vo grosse Staatsufträg.
Ich wet euch na zwei Churzgschichte verzelle vo minere Muetter, wo mich es par Mal i dem für sie frömde Land bsuecht het. Wo sie emal ällei an en Früchte und Gmüesmärt isch, het sie mir gseit, sie heig a sone grossi und schöni Banane kauft, wie sie vorher no nje i ihrem Läbe gseh heig. Die Banane seig aber gar nüt guets gsi. Wo sie mer den dje Banane zeigt het, han ech ihre erklärt, dass das ä Chochbanane isch, Chochbanane cha mer ned roh ässe, die münd, wies de Name seit, zerscht koched werde.
Nach eme Bsuech vonere tropische Gärtnerei het sie bim uselaufe zu mir gseit: dje Blueme und Pflanze sind ja scho sehr schön gsi, aber sisch schad dass die alli künstlech sind. Sälbschtverständlech sind alli natürlech gsi, halt speziell für sie, will mer dere Pflanze und Blueme eso vo de Schwiz her nid kennt.
So, jetzt chömemer wieder zrugg is schöne Zofige, wo’s wie i de ganze Schwiiz zur Gwohnheit ghört, dass mer d’Möglichkeit het, uf eme Fäld absolut ohni Personal, zum Bieschbil Erdbeeri z’pflücke. Es isch sälbschtverständlech, dass mer denn au für die Erdbeeri zahlt und s’Gäld i de Kasse hinderleit. Wo mini costaricanischi Frau das s’erschte Mal i ihrem Läbe gseh het, het sie das nid chöne glaube und gmeint: In Latinamerika würd leider näbscht de Kasse au d’Waag und sälbescht au na de Chorb gstohle. Das sind Wert, womer als Uslandschwizer, näbscht Pünklichkeit und Zueverlässigkeit, sehr schetzt a de Schwiiz.
Liebi Schüelerinne und Schüeler, ich danke euch für euri Ufmerksamkeit und wünsche euch vo Herze en wunderschöne Chinderfäschttag.
Entonces, así como inicié, termino mi discurso, tschüss zäme und hasta luego bis hoffentlech am Namittag uf em Heitere.»