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Vielen Dank, es hat unheimlich Spass gemacht!

Die Saison des EHC Olten endete am Freitag mit einer 0:2-Niederlage im entscheidenden Halbfinal in Basel. Trotz der Enttäuschung gibt es viele Gründe, stolz zu sein auf das Erreichte.

Wie immer, wenn die Saison des EHC Olten mit einer Niederlage in den Playoffs endet, überwiegt erstmal das Gefühl der Enttäuschung. Man war in dieser Halbfinalserie gegen den EHC Basel unglaublich nahe dran und verlangte dem Qualifikationssieger wirklich alles ab. Ein weiterer Exploit nach den sensationellen Auftritten im Viertelfinal gegen Titelverteidiger La Chaux-de-Fonds war zum Greifen nah. Was das Ausscheiden natürlich nochmal etwas bitterer macht.

Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass die Oltner das Verletzungspech wirklich nie loswurden. Als man dachte, dass sich alles zum Guten wendet, fiel im ersten Halbfinalspiel Topscorer Guillaume Asselin aus. Und dann kam das Drama mit Stan Horansky dazu, der sich bei seinem Comeback-Spiel gleich wieder verletzte. Man mag gar nicht daran denken, wie diese Serie hätte ausgehen können, wenn der EHC Olten alle Mann an Bord gehabt hätte. Vor allem einen Schlüsselspieler wie Asselin.

Trotz des Schmerzes über das brutale Saisonende kann der EHC Olten mit seiner Playoff-Kampagne mehr als zufrieden sein. Hand aufs Herz: So ziemlich alle Beteiligten im Umfeld des Klubs hätten vor dem Playoff-Auftakt für so ein Resultat unterschrieben. Allein die fantastische Viertelfinalserie gegen La Chaux-de-Fonds entschädigte so ziemlich für alle Tief- und Rückschläge, die Klub, Trainer, Spieler und Zuschauerwährend der Qualifikation durchmachen mussten.

Das Weiterkommen gegen den Meister wendete die grundsätzlich negative und defätistische Stimmung der Anhänger ins Gegenteil. Der Support beim abschliessenden, siebten Spiel der Halbfinalserie in Basel war fantastisch. Gut und gerne 1000 Oltner Fans waren in die St. Jakob-Arena gepilgert. Die schon fast erkaltete Leidenschaft für den EHCO wurde wieder geweckt. Und das ist eigentlich das Beste, was der Organisation passieren konnte.

Herz, Leidenschaft, Kampfgeist – es sind diese Attribute, die Zuschauer schätzen und sehen wollen. Das haben die Spieler zusammen mit (oder Dank) Cheftrainer Christian Wohlwend hingebracht. Der Bündner hat nicht nur dem Team neue Lebensgeister eingehaucht, sondern irgendwie auch dem ganzen Klub, der zuvor orientierungslos durch die Meisterschaft getaumelt war. Darum sei an dieser Stelle auch gesagt: Vielen Dank, es hat unglaublich Spass gemacht!

Nun kommt aber fast die wichtigste Aufgabe für die Klubführung und die Verantwortlichen. Jetzt gilt es, den Schwung mitzunehmen und die positive Ambiance auszunützen. Diese Playoffs haben gezeigt, dass der EHC Olten die Leute sehr wohl zu bewegen mag. Auch wenn es im Zusammenhang mit der Kooperation mit dem EHC Biel bisweilen geknirscht und geknackt hat im Gebälk, so wurde in den letzten Wochen deutlich, dass es eigentlich gar nicht so viel braucht, um das belastete Verhältnis zu einzelnen Teilen der Anhängerschaft wieder zu kitten.

Auf jeden Fall darf man der neuen Saison schon jetzt gespannt entgegenblicken. EHCO-Sportchef Thomas Roost hat eine – auf dem Papier – spannende Mannschaft zusammengestellt. Gerade die Halbfinalserie gegen Basel hat aber auch gezeigt, dass ein erfolgreiches Team auch etwas Schmirgelpapier benötigt. Davon hats bei den Oltnern – Stand jetzt – auch in Zukunft nicht besonders viel. Aber vielleicht findet Roost Mittel und Wege, noch den einen oder anderen Spieler mit Ecken und Kanten an Land zu ziehen.

Im besten Fall hat der EHC Olten in dieser Playoff-Kampagne so gute Werbung in eigener Sache betrieben, dass beim einen oder anderen zahlungskräftige Sponsor die Lust auf eine Kooperation geweckt hat. Wenn sich dieser Effort nun auch neben dem Eis bezahlt machen könnte, dann würde das den Schmerz des Saisonendes noch einmal lindern.

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