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Greenpeace fordert Transparenz: Neue Beschwerde zu AKW Beznau

Nach der angekündigten Betriebsverlängerung fordert Greenpeace Schweiz erneut die Offenlegung von Dokumenten zum Zustand des Atomkraftwerks Beznau. Trotz klarer Gerichtsentscheide verweigern die Betreiberin Axpo und die Aufsichtsbehörde ENSI die Einsicht in in grosse Teile der Unterlagen.

Greenpeace verlangt seit 2015 detaillierte Informationen über den Zustand der Druckbehälter der Reaktoren Beznau 1 und 2. Besonders kritisch ist der Druckbehälter von Beznau 1, dem ältesten Atomkraftwerk der Welt, der aufgrund seines Alters und der Materialeigenschaften besonders stark abgenutzt ist. Eine Schwächung dieser zentralen Komponente könnte zu einer Atomkatastrophe führen.

Das Bundesverwaltungsgericht hat bereits zweimal entschieden, dass ENSI die Dokumente mit möglichst wenigen Schwärzungen veröffentlichen muss. Doch die Bundesbehörde zeigt sich weiterhin uneinsichtig und unkooperativ, wie Greenpeace in einer Mitteilung schreibt. Doch statt Transparenz zu schaffen, beruft sich die Behörde auf das Güterkontrollgesetz und gibt nur stark reduzierte Informationen frei. Greenpeace hat deshalb Anfang Dezember zum dritten Mal Beschwerde eingereicht.

Brisant: Auch die Axpo hat gegen den jüngsten ENSI-Entscheid Beschwerde eingelegt und lehnt selbst minimale Transparenz ab.

Florian Kasser, Atomexperte bei Greenpeace, kritisiert: «Axpo und ENSI verschleppen das Verfahren seit Jahren. Die Öffentlichkeit hat das Recht zu wissen, mit welchen Sicherheitsmargen das älteste AKW der Welt betrieben wird.» Angesichts der geplanten Betriebsverlängerung von Beznau auf 63 Jahre sei die vollständige Offenlegung der Dokumente dringender denn je.(zen)