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Auf dem Rastplatz in Walterswil soll eine Schnellladestation für E-Autos gebaut werden 

Vier Parkplätze zum Aufladen von Elektrofahrzeugen soll es Mitte nächsten Jahres auf dem Rastplatz in Walterswil geben. Ohne Verpflegungsmöglichkeiten ist der Standort wenig attraktiv. Trotzdem bestehe eine Nachfrage.
Eine solche Schnellladestation von der Firma Gofast wie hier in Oftringen soll schon bald auch auf dem Rastplatz in Walterswil stehen.
Bild: zvg

Die Gotthard Fastcharge AG (Gofast) aus Zürich betreibt rund 70 Standorte mit Schnellladesäulen in der ganzen Schweiz. Eine weitere Ladestation für Elektrofahrzeuge soll nun beim Rastplatz in Walterswil auf der A1 in Fahrtrichtung Bern gebaut werden, der dem Bundesamt für Strassen (Astra) gehört. Derzeit liegt ein entsprechendes Baugesuch bei der Gemeindeverwaltung in Walterswil auf.

Blick zurück: Im Rahmen einer Roadmap Elektromobilität des Bundes sei die «Schaffung eines Schnellladenetzes entlang des Nationalstrassennetzes eine wichtige Massnahme», erklärt Thomas Rohrbach, Mediensprecher des Astra, auf Anfrage. Dafür habe das Astra 100 Rastplätze in der Schweiz Drittanbietern zur Verfügung gestellt.

Die öffentliche Ausschreibung für die fünf Lose an jeweils 20 ausgewählten Rastplätzen erfolgte im Jahr 2018. Im Frühling 2019 wurden dann die Zuschläge an die fünf Anbieter gemacht. Das Astra stelle den Firmen, welche die Zuschläge erhalten haben, «das Areal zur Verfügung und sorgt dafür, dass eine leistungsfähige Stromversorgung vorhanden ist». Rohrbach sagt weiter:

«Bis Ende 2022 dürfte knapp die Hälfte aller Rastplätze bereits ausgerüstet sein.»

Einer von den 100 auserwählten Rastplätzen ist derjenige in Walterswil:

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Die technische Erschliessung ist anspruchsvoll

Im Aufbau einer Schnellladestation stecke viel Tiefbauarbeit in Form von Leitungsschächten und Strassenbauarbeiten, sagt Gofasts Mediensprecher Olivier Tezgören auf Anfrage. Eine Herausforderung stelle in vielen Fällen aber vor allem die Stromleistung dar. Die Ladestationen müssen jeweils über Leistungen zwischen 150 und 300 Kilowatt verfügen. Tezgören:

«Dafür braucht es vom Netz her ausreichend Power.»

Darum sei ein Anschluss an das Mittelspannungsnetz erforderlich, von wo der Strom dann via Trafostation zu den Schnellladesäulen von Gofast geleitet wird. Der von Gofast verwendete «Schweizer Ökostrom» kommt in Walterswil vom lokalen Stromanbieter Primeo Energie AG.

Auf dem Rastplatz in entgegengesetzter Fahrtrichtung, auf Aargauer Boden, hat Gofast bereits eine Ladestation installiert. Dort sei die Auslastung jedoch noch nicht so hoch, sagt Tezgören. Dies lasse sich wahrscheinlich darauf zurückführen, dass ein Rastplatz nicht der attraktivste Standort sei. Der Kundschaft fehle wohl ein Restaurant mit Verpflegungsmöglichkeiten. Das gelte auch für die geplanten Schnellladesäulen in Walterswil. Tezgören sagt:

«Wir rechnen nicht damit, dass es der höchst frequentierte Standort sein wird.»

Konkrete Nutzungszahlen zur künftigen Station mit vier Ladestellen könne man nicht nennen. Dennoch: Angesichts der exponentiell steigenden Ladevolumen für Elektrofahrzeuge könne man auch hier von einer immer besseren Auslastung ausgehen, sagt Tezgören. Und: «Die Nachfrage ist da.» Neben normalen Personenfahrzeugen können hier auch Lastwagen Strom tanken:

Obwohl der Rastplatz als Standort nicht der attraktivste sei (hier auf dem Rastplatz in Oftringen), sei die Nachfrage da.
Obwohl der Rastplatz als Standort nicht der attraktivste sei (hier auf dem Rastplatz in Oftringen), sei die Nachfrage da.zvg

Stromproduktion teilweise vor Ort

Die Ladestation in Walterswil soll wie die meisten anderen Anlagen von Gofast auf Autobahnrastplätzen überdacht werden. Ein Dach mache die Ladestation nicht nur von weitem sichtbar, sondern sei auch angenehm für Kundinnen und Kunden ­– insbesondere, wenn es regnet. So könne man den Ladevorgang im Trockenen starten, erklärt Tezgören. Gleichzeitig habe das Dach Solarpanels, sodass ein Teil des Stroms vor Ort produziert werden könne.

Eine Schnellladestation, wie sie in Walterswil vorgesehen, ist mit «bedeutenden Investitionen» verbunden. Gemäss Tezgören können durch die lange Konzessionsdauer von 30 Jahren die Investitionskosten über einen längeren Zeitraum amortisiert und mit dem Angebot dann auch Geld verdient werden.

Mit allfälligen Einsprachen rechne Gofast nicht. Wenn alle Baubewilligungen rechtzeitig eintreffen, sollte die Schnellladestation Mitte nächsten Jahres fertiggestellt sein. Ab dann sollten Personen- und Lastwagen «aufgetankt» werden können.

Das Baugesuch liegt bis zum 2. September 2022 auf der Gemeindeverwaltung in Walterswil auf.