Ausgelagerte Kesb-Fälle werden zurückgeholt: Aarburger Stadtrat will Stellenplan aufstocken
Bis 2017 führte die Stadt Aarburg ihre Kindes- und Erwachsenenschutzmandate selber. Ab 2018 wurden diese aber ausgelagert, seit 2020 übernimmt die Gemeinde Oftringen diese Aufgaben für Aarburg. Die hohen fachlichen Anforderungen und zum damaligen Zeitpunkt «nicht umsetzbare Vorgaben betreffend der Organisation der Beistandschaft» waren damals die Gründe für die Auslagerung, wie es in der vorliegenden Botschaft an die Gemeindeversammlung heisst.
Nun hat Aarburg den Vertrag mit Oftringen per Ende Dezember 2024 ordentlich gekündigt. Denn inzwischen sei es gelungen, auf der Abteilung Soziale Dienste im Städtli die allgemeinen Rahmenbedingungen und fachlichen Anforderungen für eine Rücknahme der Mandatsführung zu schaffen. «In diesem Zusammenhang fehlen noch personelle Ressourcen und die erforderliche Infrastruktur», heisst es in der Vorlage.
Eine Vollzeitstelle in der Sozialarbeit, 80 Prozent für die Administration
Darum beantragt der Stadtrat der Gemeindeversammlung eine Pensenaufstockung in der Abteilung Soziale Dienste von heute 1170 auf neu 1350 Stellenprozente. Zuständig für das Dossier ist Sozialvorsteherin und Vizestadtpräsidentin Martina Bircher (SVP). Für die Berechnung der erforderlichen Stellenprozente habe die Empfehlung der Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz (KOKES) gedient. Für die fachliche Leitung, die in den Kompetenzbereich der Bereichsleitung Sozialarbeit fallen, braucht es 20 Prozent, ebenso wie für das Qualitäts- und Wissensmanagement. Für die sozialarbeiterische Fallführung sind 60 Stellenprozente notwendig und für die administrative Unterstützung 80 Prozent. Entsprechend braucht es eine Vollzeitstelle in der Sozialarbeit und 0,8 Stellen in der Administration. «Beide Pensen werden als Stellenpensenerhöhung beantragt», heisst es in der Vorlage.
Die zusätzlichen Gesamtkosten betragen 236’000 Franken, darunter jährliche Kosten für den externen Rechtsdienst in der Höhe von 20’000 Franken, dazu kommen einmalige Kosten für die Infrastruktur von 22’000 Franken. Die Anstellung der Personen soll per spätestens 1. Juli erfolgen. Zum Vergleich: Die Ausgaben für die externe Mandatsführung durch die Sozialen Dienste Oftringen bewegten sich in den letzten zwei Jahren im Bereich von 350’000 Franken bis 365’000 Franken.
Schule braucht neue Informatik-Geräte
Ein weiteres Traktandum an der Gemeindeversammlung ist ein Kredit von 680’000 Franken für die Informatik-Geräte der Schule. Der grösste Ausgabeposten ist dabei die Beschaffung neuer Tablets für 209’720 Franken. Unter die Kosten fallen aber auch die Präsentationsausrüstung, neue Laptops, die Netzwerkinfrastruktur, Drucker und Telefonzubehör. Die Ausgaben sollen gestaffelt bis 2029 erfolgen. Die ersten Beschaffungen werden bereits im Juli getätigt, um die nötigen Geräte zum Schulbeginn im August zur Verfügung zu haben.
Zur Abstimmung gelangt auch die Rechnung 2023, die mit knapp 1,9 Millionen Franken im Plus schloss.